Während andere ihre Enkel hüten, wurde Jack White lieber selber Vater – mit 78 Jahren wohlgemerkt. Sein Rollenverständnis ist klassisch: Windeln will er nicht wechseln, kündigte er vor der Geburt an. Er sieht sich als Versorger. Das entsprechende Geläster liess nicht lange auf sich warten. Aber der ehemalige Starproduzent kann sich die späte Vaterschaft leisten – in mehrfacher Hinsicht. Finanziell sowieso, aber auch von der Kondition her.
80 Jahre und fast alles echt
Gut gehalten hat er sich. Nur bei der Haarfarbe scheint Jack, der am 2. September 2020 seinen runden 80. Geburtstag feiert, ein bisschen nachzuhelfen, der Rest ist Disziplin. Nicht rauchen und Sport treiben halten fit. Darauf zählt Jack, der seine Karriere ursprünglich als Profi-Fussballer startete.
Schunkelschlager und Welthits
Sein Büro um die Ecke vom Kurfürstendamm in Berlin ist mit Goldenen Schallplatten tapeziert. Seine Gassenhauer wie «Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben» oder «Schöne Maid» stammen aus einer Zeit, als ganze Familien abends noch gemeinsam die «ZDF-Hitparade» schauten. Mit soviel Publicity landeten seine Acts wie Roberto Blanco, Jürgen Marcus oder Andrea Jürgens natürlich leichter in den Charts.
Jack steckt aber auch hinter Welthits wie «Self Control», oder «Gloria» für Laura Branigan oder «When the rain begins to fall» für Pia Zadora und Jermaine Jackson, womit er sogar an der Spitze der US-Charts landete.
Sie können sich nicht vorstellen, was es heißt, in Amerika Number one zu sein!
Unvergessen auch seine Mauerfall-Hymne «Looking for Freedom» mit David Hasselhoff, der anschliessend mit weiteren Jack White-Hits wie «Crazy for you» oder «Erybody Happy» die Schweizer Hitparade gleich über ein paar Jahre hinweg dominierte.
White zeichnete sich als Produzent, Komponist und Texter verantwortlich. Alle seine Produktionen mit einberechnet, wurden über eine Milliarde Tonträger verkauft. Aber das ist alles Geschichte.
Börsenzahlen statt Hitparadenplatzierungen
Aus dem Musikgeschäft hat er sich vor Jahren verabschiedet. Heute interessiert sich Jack White nur noch für die Börse und liest gerne die Zahlen, die ihm seine Hits über die Musikrechte-Verwertung Gema einbringen.