1972 katapultierte «Michaela» ihn ganz nach oben in die deutsche Hitparade. Mit seinem welligen braunen Haar, seiner Schmusestimme und seinem slawischen Akzent war Bata Illic fortan Stammgast bei Dieter Thomas Heck und Co. Ursprünglich hätte sein Evergreen ja «Manuela» heissen sollen. Glücklicherweise wurde er schliesslich in «Michaela» umgetauft. Nur so kam Illics Markenzeichen so richtig zur Geltung.
Batas genialer «Sprachfehler»
Weil er Mühe damit hatte das deutsche «ch» richtig zu betonen, wandelte er es einfach in ein «k» um. Das klang so witzig und charmant zugleich, dass Tausende sich animiert dazu fühlten bei «Mikaeeeeelaaahaha» mitzugröhlen. Auch heute noch ist sein Evergreen Kult. Er selber wusste damals noch nicht einmal, was er da sang.
Ich habe das nur phonetisch nachgesungen. Ich konnte ja noch kein Deutsch.
Als kleiner Junge in seiner Geburtsstadt Belgrad habe er sich abends vor dem Einschlafen immer vorgestellt, als Tenor auf der Bühne zu stehen.
In meinen Träumen habe ich die schönsten Arien gesungen.
Doch den Weg auf die Bühne sollte er erst über einen Umweg finden. Zunächst wurde Illic Lehrer - und hasste es. Eine «furchtbare» Zeit sei das gewesen. «Ich war erst 21, noch grün hinter den Ohren, hatte keine Erfahrung und konnte die Kinder nicht bändigen», gesteht er heute.
In Deutschland gelang der Durchbruch
Umso glücklicher war er, als sich eine andere Karriereoption auftat: Parallel zum Lehrerjob war Illic schon in Jazz- und Jugendclubs aufgetreten. 1962 bekam er ein Konzertangebot von der US-Botschaft. Dort war man so begeistert, dass man ihm einen Gastspielvertrag für einen amerikanischen Club in Deutschland verschaffte. In Deutschland hatte er dann so viel Erfolg, dass er blieb. 1967 kam seine erste Single auf den Markt – eine deutsche Version des Dean-Martin-Hits «World Full of Sadness». Es folgten weitere Hitparadenerfolge wie «Dich erkenn' ich mit verbundenen Augen», «Judy, I love you» oder «Candida».
1972 dann also seine erste und einzige Nummer 1 mit «Michaela». Seine grosse Liebe sei zwar die klassische Musik, sagt Illic heute. Aber er werde nie vergessen, dass «Michaela» sein grosses Glück war.
Auch mit 80 geht es weiter
Kurz vor seinem 80. Geburtstag am 30. September 2019 stand für Illic ein Auftritt bei der «Schlager-Parade» in Chur auf dem Programm - im Gepäck das neue Album «Immer, immer wieder Du» und die Single-Auskopplung «Mona Lisa lächelt nicht». Auch im Alter packt ihn das Bühnenfieber. Singen sei für ihn wie ein Lebenselixier. Es mache ihn glücklich und froh. Solange das Publikum ihn mag und es seine Gesundheit zulässt, will er deshalb weiterhin auftreten.