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Schlager Easy Listening scheidet die Geister

Die einen sprechen von Entspannung pur, die anderen eher etwas abschätzig von Fahrstuhlmusik. Easy Listening ist gefällig, unscheinbar und belanglos zugleich. Aber wenngleich Easy Listening auch oft einfach ungeachtet so vor sich dahinplätschert, findet sie dennoch reissenden Absatz.

Wer Easy Listening liebt, der spricht dabei von Balsam für die Seele. Da ist ja auch etwas Wahres dran. Diese Musik tut nicht weh, sie fällt aber auch nicht aus dem Rahmen. Sie animiert unbewusst zum Schoppen im Kaufhaus und umschmeichelt die Gehörgänge ebenso beim Einschlafen.

Bandleader wie Billy Vaughn, Glenn Miller und natürlich James Last prägten mit ihren Arrangements den typischen Sound des Easy Listenings.Ebenfalls als Pionier gilt der Arrangeur Ray Conniff, der auf seinem ersten Album 1956 einem überarbeiteten Gershwin-Klassiker «S’ wonderful» den typischen Easy Listening-Klang einhauchte.

Jeder Bandleader bringt seinen eigenen Stil mit

Conniffs Markenzeichen ist die Verschmelzung von Instrumenten mit menschlichen Stimmen. Erzielt wird der Effekt durch einen grossteils wortlosen Chor, welcher die Melodieführung der Posaune oder anderen Instrumenten mehrstimmig begleitet. Beim deutschen Bandleader Bert Kaempfert, kommt ein knackiger Elektrobass plus eine durch Hall weichgespülte Rhythmusgruppe mit Schlagzeug, Klavier und einer recht dominanten Gitarre hinzu. Bei James Last wiederum swingt immer ein Tamburin mit und Billy Vaughn setzt seine zweistimmigen Saxophone in Szene.

Als Bandleader von Easy Listening konnte man sich also durchaus einen Namen machen. Easy Listening-Alben fanden bisweilen reissenden Absatz. Eigentliche Hits wie «Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung» oder «Der einsame Hirte» von James Last waren selten, aber durchaus möglich. Auch Ray Conniff konnte mit «Somewhere my Love» - der Titelmelodie aus dem Film «Doktor Schiwago» – einen grossen Hit verzeichnen.

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