«Ganz Frau und trotzdem frei zu sein», davon singt sie nicht nur, dafür steht sie auch. Milva mag kühl und distanziert wirken, gleichzeitig strömt sie mit ihrer roten Haarpracht und der rauchigen Stimme Temperament und Leidenschaft aus. Eine unnahbare Diva, die mit ihren Melodien zu berühren versteht.
Ein neuer Typ Frau
«La Rossa» singt vom Kampf des Lebens, von blauen Flecken auf der Seele und gleichzeitig von Mut und Zuversicht. Mit stolz-geschwellter Brust verkündet sie «Hurrah wir leben noch» oder stimmt zu einer Ode an die Freiheit an.
Milva – mit bürgerlichem Namen Maria Ilva Biolcat – verkörpert in den Achtzigern einen neuen Typ Frau, der sich nicht unterkriegen lässt.
Später schafft sie vor allem mit ihren Brecht-Interpretationen den Durchbruch. Auch auf die Opernbühne macht sie in ihrer langen Karriere öfters einen Abstecher oder interpretiert eindrücklich Chansons von Edith Piaf und Zarah Leander.
Auch privat zurückhaltend
Während sie auf der Bühne den kühlen Vamp symbolisiert, geht ihre einzige Ehe in die Brüche. Auch gesundheitlich muss die Diva zurückstecken. 2010 erklärt sie ihre Karriere als beendet. Gelegentliche Auftritte gibt es dennoch. Und der Ruhm der Frau mit der Feuermähne wirkt bis jetzt.
«Wie die Möwe Jonathan» als Geburtstagsgruss
2012 sang und veröffentlichte Milva zwei Lieder, die Sascha Merlin und Kersten Kenan für sie geschrieben haben: «Wie die Möwe Jonathan» – nach dem berühmten Buch von Richard Bach – und «Der Mensch, der Dich liebt». Es sind die letzten Studioaufnahmen der italienischen Sängerin. Zum 80. Geburtstag von «La Rossa» präsentiert Sascha Merlin «Wie die Möwe Jonathan» als Duett-Version. Dem Original hat er eine zweite Stimme beigemischt.