Während andere ihre Enkel hüten, wurde Jack White selber Vater – zum siebten Mal mit 83 Jahren wohlgemerkt. Sein Rollenverständnis war klassisch: Windeln will ich nicht wechseln, kündigte er vor der Geburt an. Er sah sich als Versorger. Der ehemalige Starproduzent konnte sich die späte Vaterschaft leisten – in mehrfacher Hinsicht. Finanziell sowieso, aber auch von der Kondition her.
Schunkelschlager und Welthits
Sein Büro um die Ecke vom Kurfürstendamm in Berlin ist mit Goldenen Schallplatten tapeziert. Seine Gassenhauer wie «Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben» oder «Schöne Maid» stammen aus einer Zeit, als ganze Familien abends noch gemeinsam die «ZDF-Hitparade» schauten. Mit soviel Publicity landeten seine Acts wie Roberto Blanco, Jürgen Marcus oder Andrea Jürgens natürlich leichter in den Charts.
Jack steckt aber auch hinter Welthits wie «Self Control», oder «Gloria» für Laura Branigan oder «When the rain begins to fall» für Pia Zadora und Jermaine Jackson, womit er sogar an der Spitze der US-Charts landete.
Unvergessen auch seine Mauerfall-Hymne «Looking for Freedom» mit David Hasselhoff, der anschliessend mit weiteren Jack White-Hits wie «Crazy for you» oder «Erybody Happy» die Schweizer Hitparade gleich über ein paar Jahre hinweg dominierte.
White zeichnete sich als Produzent, Komponist und Texter verantwortlich. Alle seine Produktionen mit einberechnet, hat er über eine Milliarde Tonträger verkauft und über 1000 Songs geschrieben.
Börsenzahlen statt Hitparadenplatzierungen
Aus dem Musikgeschäft hatte sich Jack White vor Jahren verabschiedet. Danach interessierte er sich nur noch für die Börse und las gerne die Zahlen, die ihm seine Hits über die Musikrechte-Verwertung Gema einbrachten.
Am Donnerstag, 16. Oktober 2025 ist der Produzent und Schlagerstar tot in seiner Wohnung in Berlin aufgefunden worden. Die Polizei hat nach eigenen Angaben ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Dadurch soll geklärt werden, wie der Musikproduzenten und Komponist gestorben ist.