Eine Städtereise ins Blaue? Aber klar doch! Dafür packt Mary Roos gerne ihren Koffer. Im Hotelzimmer angekommen lässt sie sich dann jeweils durchmassieren und bestellt die Speisekarte rauf und runter. «Völlig durchgeknallt eben», schmunzelt der in Hamburg lebende Schlagerstar. Natürlich ist das Luxus pur. Den gönnt sie sich aber mittlerweile gerne. Genauso gerne wie den Fallschirmsprung, den sie mit 60 zum ersten Mal wagte. Sie war so überwältigt davon, dass sie am liebsten gleich nochmals gesprungen wäre.
Die lispelnde Aparte
Dabei war sie früher alles andere als ausgeflippt und schrill. Mary galt als die Aparte mit dem speziellen Gesicht, der angenehmen Stimme und dem leichten Sprachfehler. «Ich war so angepasst, durchgeplant und furchtbar langweilig», resümiert sie heute nüchtern. Eigentlich wollte sie schon damals gerne aus ihrem Korsett ausbrechen, schaffte es aber erst ab 40 so richtig loszulassen.
Sparsamkeit zahlt sich aus
Ihre Disziplin machte sich dafür geschäftlich von Anfang an bezahlt. Anders als viele ihrer Kolleginnen und Kollegen ging sie stets sorgsam mit ihrem Ersparten um. Auf keinen Fall wollte sie wie andere Schlagersänger im Alter Autogrammstunden in Möbelhäusern und dergleichen abhalten um über die Runden zu kommen.
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Dafür lässt sie es heute richtig krachen. Kommt hinzu, dass Mary es geschafft hat, sich bis heute auf dem Markt zu behaupten. Musik sei etwas Elementares, wofür sie nach wie vor brenne. Sie zieht ihr eigenes Ding durch und rennt nicht gleich jedem Trend nach. Viel mehr als früher kann sie mittlerweile nur noch das singen, was ihr wirklich Spass macht.
Wenn ich den Kopf nur weit genug nach oben halte, verschwinden sogar meine Falten.
Klar, sei es ein seltsamer Gedanke, plötzlich 70 Jahre alt zu sein. Andererseits durchlebe sie derzeit gerade die beste Phase ihres Lebens. Und Mary wäre nicht Mary, wenn sie dieses Glücksgefühl nicht auf ihre Art und Weise ausdrücken würde. Dementsprechend plant sie für ihr Jubiläumsjahr eine Tournee durch Deutschland mit dem sinnigen Titel «Abenteuer Unvernunft».