Sie hat über 1'600 Songs in mehr als 20 Sprachen und über 130 Alben veröffentlicht. Dafür erhielt Nana Mouskouri mehr als 300 Goldene, Diamantene und Platin-Schallplatten. Somit zählt sie zu den ganz Grossen ihres Geschäfts. Zu ihrem 90. Geburtstag am 13. Oktober 2024 hat Nana Mouskouri nun ein weiteres Album «Happy Birthday Nana» veröffentlicht. Als Dankeschön an alle, die sie so lange begleitet haben.
Ein Best-of-Album, das eine Zeitreise durch ihre über 65-jährige Musikkarriere darstellt. Dabei schwingt leise auch der Beginn eines Abschieds mit. Sie sei dankbar dafür, das machen zu können, was sie bisher getan habe, sagte die gebürtige Griechin, die in Athen, Paris und Genf lebt, der Deutschen Presse-Agentur.
Ich habe nie über mein Alter nachgedacht. Oder wenn, dann so wie andere auch
In ihrem Alter könne sie aber keine grossen Pläne mehr für die Zukunft machen, sagte sie offen. Macht ihr das Alter Angst? «Ich habe nie über mein Alter nachgedacht. Oder wenn, dann so wie andere auch.»
Vom «hässlichen Entlein» zum Weltstar
Auf Äusserlichkeiten legt Nana keinen grossen Wert, dennoch litt sie gerade als junge Sängerin unter ihrem Look. Sie war nicht nur übergewichtig, sondern trug auch eine furchtbare Brille und war dunkelhaarig. Erfolgreiche Sängerinnen hatten hingegen blond und zierlich zu sein – so zumindest dachten es mehrere ihrer Wegbegleiter. Anfangs liess Mouskouri sich davon sogar überreden und trat ohne Brille auf.
Gott sei Dank änderte sie ihre Meinung wenig später wieder. Die Brille wurde zu ihrem Markenzeichen und ihre Lieder eroberten die Hitparaden der Welt. Sogar Elvis Presley war ein bekennender Fan der Griechin.
Unspektakulär und simpel
Auch was ihren Lebensstil anbelangt ist Nana immer sehr bescheiden geblieben. Zwar besitzt sie drei Häuser in Paris, Griechenland und Genf – von Butler oder Köchin aber keine Spur. Eingekauft und gekocht wird grösstenteils selber. Wird sie im Migros, Coop etc. einmal erkannt, sind die Menschen sehr zurückhaltend. Gerade deshalb fühlt sich Nana in der Schweiz so wohl. Unspektakulär und simpel – so soll es sein.
Als Sängerin hingegen setzt sie grosse Ansprüche an sich selber. Sie habe klassischen Gesang studiert und sich auch im Jazz Beachtung verschafft. Letztlich kam sie aber immer wieder zum Schlager zurück. Operndiva Maria Callas soll ihr diesbezüglich mit den Worten «Besser eine erfolgreiche Schlagerinterpretin, als eine schlechte Opernsängerin» Mut gemacht haben.
Besser eine erfolgreiche Schlagerinterpretin als eine schlechte Opernsängerin!
Wunschlos glücklich
Mouskouri hat öfter versucht, sich von der grossen Bühne zu verabschieden. Vor über 15 Jahren schon. Wie sie damals sagte, hatte sie das Gefühl, älter zu werden. Doch ohne zu singen, habe sie sich nutzlos und leer gefühlt. Was sie sich zu ihrem Geburtstag wünscht? Sie sei glücklich über alles, was sie im Leben erreicht habe. Sie sei ein Kind, das mit Musik aufgewachsen ist. Musik ist ihre erste Liebe und wird ihre letzte bleiben, wie sie schon immer sagte.