Von diesem Moment an war er ein international gefragter Mann. Dabei tat er vor allem eines: Er traf mit seinen Liedern direkt in die Herzen seines Publikums. Nie nahm Udo Jürgens ein Blatt vor den Mund. Offen gibt er zu, dass er vor allem in den Sechzigern kein Kostverächter war. Da gab es zu viel Alkohol, Zigaretten, Affären und Partys. Hätte er so weiter gemacht, wäre ihm wohl nicht eine andauernd so lange Karriere gelungen. Von den modernen Casting Shows hält Udo Jürgens nicht viel.
Den Weg als Künstler muss man sich erarbeiten
Das Publikum muss sich seiner Meinung nach zusammen mit dem Künstler entwickeln. Da ist es ganz normal dass man einmal stolpert, dann aber auch wieder aufsteht. Zwischen dem Publikum und dem Künstler muss es knistern. Das ist die Magie des Showbusiness, sagt er. Die Gefahr dabei ist, dass man sich selber überschätzt und den Boden unter den Füssen verliert. Das ist Udo gottseidank nicht passiert.
Ein Senior auf der grossen Bühne
Wenn man Udo gegenübersteht, glaub man kaum, dass dieser gutaussehende, agile Herr bereits 78 Jahre alt ist. Als hätte er sich einen Jungbrunnen gepachtet, tourt er noch heute durch die Lande und begeistert mit seinem Bühnenprogramm. Seit geraumer Zeit ziehen seine Lieder dank dem Udo Jürgens-Musical «Ich war noch niemals in New York» eine weitere Generation in den Bann.
Ans Aufhören denkt er selbst noch lange nicht. Als Künstler kann man irgendwie nicht in Pension gehen. Mit einem « Best of Live - Die Tourneehöhepunkte Vol. 1» steht er gerade hoch oben in den Hit-Welle Charts. Eine Live Version seines Klassikers «Merci Chérie» ist einer der Höhepunkte, den Joël Gilgen gerne in seine «Schlag auf Schlager»-Sendung mit aufnimmt.