Natürlich sind seine Haare echt, einen Erotikfilm hat er auch noch nie gesehen, und Geiz kennt er nicht, beteuert Peter Alexander im August 1987 als Gast in der Sendung «Samstag à la carte». Dabei wirkt er weder genervt noch beschämt. Man kann noch nicht einmal ein Verlegenheits-Räuspern ausmachen. Dennoch hat man das Gefühl, dass er etwas verschweigt. Das ist einerseits enttäuschend, und andererseits verzeiht man es ihm unbewusst – und das hat seinen guten Grund.
Charleys Tante in der kleinen Kneipe
Peter Alexander ist nicht nur einfach ein Megastar, sondern gleichzeitig unser «Weisses Rössl»-«Charleys Tante»-«Graf Bobby»-Schmunzelgarant.
Mit Peter Alexander zusammen möchten wir einen Abstecher in «Die kleine Kneipe» unternehmen oder von ihm durch «Der Papa wird’s schon richten» aufgemuntert werden.
Da zerstören weltliche Mäkel wie künstliche Haarteile oder Geiz nur das Image des Saubermanns, das wir uns von ihm aufgebaut haben.
Ich stehe zu meinen Filmen, auch wenn sie manchmal deppert waren
Aber gehen wir doch auf dieses Image etwas näher ein. Wie kommt es, dass uns Peter Alexander, trotz teils dümmlicher Blödelfilme und flacher Pointen so sehr ans Herz gewachsen ist? Er war eben ein Multitalent von Weltformat. Peter Alexander hatte den Schalk im Nacken, konnte sein Publikum aber ebenso mit seinem Wiener Schmäh um den Finger wickeln.
Er stakste in albernen Frauenkleidern über die Bühne, parodierte Hans Moser genauso brillant wie eine Zarah Leander und lockte mit seiner Mischung aus Operette, Musical, Klamauk und berühmten Gästen in der «Peter Alexander Show» von 1987 bis 1995 ein Millionenpublikum vor den Fernseher. Eines seiner Erfolgsgeheimnisse war es, dass er seine Show alljährlich nur einmal produzierte. Er machte sich also rar und blieb dadurch interessant – und noch ein weiterer wichtiger Faktor spielte mit.
Echte Gefühle zeigen Wirkung
Peter Alexanders langjährige Ehefrau Hildegard erklärte im selben Radio-Interview mit Reporterin Brigl, dass der Erfolg ihres Gatten zudem seiner Ehrlichkeit zu verdanken sei.
Nur wer echtes Gefühl zeigen kann, dringt bis zum Publikum durch. Auf der Bühne und dem Bildschirm ist ihm dies definitiv gelungen. Sein Privatleben und sein wahres Ich schien Peter Alexander jedoch mehr oder weniger geheim zu halten.
Ende der 1990er-Jahre zog er sich vom Showbusiness zurück. Er verbrachte seinen Lebensabend in Wien und verstarb im Februar 2011. Am 30. Juni 2021 würde er 95.