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Bild 1 von 8. Porträt von Christine Custer. Als Lausmädchen hat sie früher jungen Frauen die schräg aufgesetzten Käppchen vom Kopf gefegt. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 8. Christine Custer bezeichnet sich als stolze Schweizerin. Von ihren Auslandreisen ist sie immer gerne in die Schweiz zurückgekehrt. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 8. Erinnerungsfoto im Reisetagebuch von Christine Custer. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 8. Der Beruf als Eurythmistin hat Christine Custer häufig ins Ausland geführt. Besonders angetan haben es ihr die Aufenthalte in England. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 8. Christine Custer bezeichnet sich selber als «Problemkind». Die Lehrer hatten es mit der rebellischen Natur nicht immer einfach. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 8. Gemäss Rudolf Steiner ist Eurythmie die Kunst, die in Sprache und Musik wirksamen Gesetzmässigkeiten und Beziehungen durch menschliche Bewegung sichtbar zu machen. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 8. Passfoto von Christine Custer. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 8. Die 91-jährige Christine Custer lebt heute in der Stiftung Haus Martin in Dornach. Bildquelle: zvg.
Die Eurythmie wurde Christine Custer sozusagen in die Wiege gelegt. Ihre Eltern waren Anthroposophen, ihr Vater Architekt, ihre Mutter Pianistin an einer Eurythmie-Schule. Christine Custers persönlicher Werdegang beginnt denn auch in der Rudolf Steiner Schule in Basel. «Ich war eine ganz schlimme Schülerin», gibt die 91-Jährige zu. Unverschämt und frech sei sie gewesen, und ständig zu Streichen aufgelegt. Das Rebellische habe sie lebenslang nie ganz abgelegt.
Nach der obligatorischen Schulzeit besucht Christine Custer in Dornach die Fortbildungsschule am Goetheanum. Mit ihr studieren junge Menschen aus aller Welt, sie kommen aus Holland, Norwegen, Schweden, Russland, England oder Amerika. Es entstehen wertvolle, lebenslange Freundschaften. Während dieser Fortbildung reift bei Christine Custer der Entschluss Eurythmistin zu werden. Nach der Ausbildung wird sie in die Bühnengruppe aufgenommen. Sie will sich dort eigentlich nur für ein Jahr verpflichten, schliesslich bleibt sie der Gruppe 40 Jahre lang treu. Erst als ihr Körper die von ihr erwartete Leistung nicht mehr erbringen kann, zieht sich die Perfektionistin von der Bühne zurück.
Dank ihrem Beruf hat Christine Custer viele Reisen ins Ausland unternommen. London ist ihr dabei besonders ans Herz gewachsen. Die britische Hauptstadt ist so etwas wie ihre zweite Heimat. Heimatlich verbunden ist sie aber in erster Linie mit Dornach. Heute wohnt die Pensionärin in der Stiftung Haus Martin in Dornach. Von ihrer Wohnung aus sieht sie ihr geliebtes Goetheanum. «Das Goetheanum ist das schönste Gebäude auf der Welt», sagt sie mit grosser Überzeugung. Wenn in der Nacht im grossen Saal die Lichter brennen, leuchte das Rot und Grün der farbigen Fenster wie Edelsteine, das sei einfach zauberhaft.