Der Gratzug in Gampel, die Käseverteilung an die Armen im Turtmanntal oder der Mörderstein im Pfynwald: Im Wallis sind Sagen omnipräsent. Seit ihrer Kindheit ist Susanne Hugo-Lötscher geprägt von diesen traditionsreichen, fabelhaften und manchmal auch etwas gruseligen Geschichten.
«Ich war fasziniert von den Momenten, wenn wir Abends auf der Alp ums Feuer sassen und diese Geschichten erzählt bekommen haben», erzählt die Walliserin, die diese Tradition weiterleben will.
Ich war fasziniert von den Momenten, wenn wir Abends auf der Alp ums Feuer sassen und diese Geschichten erzählt bekommen haben.
Zuerst hatte sie Märchen erzählt und Geld gesammelt für einen Kinderspielplatz. Später hat die heute 65-Jährige mit vier Kolleginnen das «Boozu-Team Agarn» gegründet – «Boozu» steht auf «Walliserditsch» für Geistergeschichten.
Seit 30 Jahren bringen Susanne Hugo-Lötscher und ihre Kolleginnen so diese Walliser Sagen unter die Leute. Ihre Erzählstunden erfreuen sich grosser Beliebtheit, vor allem auch bei jungen Leuten.
«Sagen sind in unseren Genen verankert», ist die Walliserin überzeugt. «Es gehört einfach zu uns und überall, wo man hingeht, findet man sie.»