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SRF Musikwelle Brunch Dolfi Rogenmoser – der galante Altmeister

Das Schwyzerörgeli- und Akkordeonspiel hat sich Adolf «Dolfi» Rogenmoser selber beigebracht. Im Laufe der Zeit entwickelte er seinen eigenen Stil, für den er bis heute bekannt ist. Der 85-Jährige ist ausserdem Zeitzeuge vom 1. Eidgenössischen Volksmusikfest, das 1971 in Sargans stattfand.

Ein Akkordeonist.
Legende: Adolf «Dolfi» Rogenmoser 2014 bei einem Auftritt in der Sendung «Potzmusig». SRF

Am Eidgenössischen Ländlermusikfest – wie es 1971 noch hiess – traf sich die Schweizer Volksmusikfamilie in Sargans. Unter ihnen der damals 37-jährige Dolfi Rogenmoser. Für den Zuger Akkordeonisten und Schwyzerörgeler war dies eine gute Gelegenheit, viele neue Musikanten kennen zu lernen und mit Gleichgesinnten zu musizieren.

Auf Schallplatte verewigt

Mit dem «Morgarten-Schützen-Marsch» taucht er als Handorgelduett Betschart-Rogenmoser auch auf der Schallplatte zum ersten Eidgenössischen Ländlermusikfest auf. Die Schallplattenhülle enthält ein Vorwort des damaligen OK-Präsidenten Hans Brüsch. Mit schlagkräftigen Worten spricht er über Sinn und Zweck dieses grossen Festes.

Sinn und Zweck vom 1. Eidgenössischen Ländlermusikfest

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«Ein eidgenössisches Ländlermusikfest ist eine machtvolle Demonstration schweizerischer Volks- und Ländlermusik. Es ist zugleich Ausstrahlung und innere Stärkung.

Es strahlt aus die Schönheit, die Urchigkeit, die ganze Fülle eigenständiger und in ihrer Vielfalt so verschiedenartiger, lüpfiger Volksmusik. Diese Volksmusik erfasst in ihrem tiefsten inneren Empfinden weite Volkskreise und weckt in ihnen Freuden, Sympathien und Anerkennung.

Ein solches Fest ist auch innere Stärkung, und zwar für alle jene, die uns diese Volksmusik erhalten, sie mit Liebe und Hingabe pflegen und versuchen, sie wieder anderen Generationen weiterzugeben.»

Der Autodidakt...

Die Liebe zur Ländlermusik hat Dolfi Rogenmoser schon in jungen Jahren entdeckt. Zuerst begeisterte er sich für das Schwyzerörgeli, das er mit acht Jahren ohne fremdes Zutun nach Gehör spielen lernte. Als Teenager lernte er bei Johann Blattmann alias «Müsli-Hanni» das Musizieren auf der chromatischen Handharmonika.

... der mit dem Miniörgeli tanzt

Nach ein paar Gastspielen zusammen mit seinem späteren Schwager Chaschbi Gander, trat er 1954 der 5-Mann-Kapelle von Sepp Brun bei und sammelte erste Erfahrungen als Tanzmusikant. Im Laufe der Zeit entwickelte er seinen eigenen Stil, für den er bis heute bekannt ist. Dazu gehört auch ab und zu ein Tänzchen auf dem legendären Miniörgeli.

Zusammen mit Alois Betschart bildete Dolfi Rogenmoser zu Beginn seiner Karriere ein Handorgelduett, das zu seiner Zeit eines der bekanntesten und erfolgreichsten war.

Handorgelduo Rogenmoser-Herger

Vor zwölf Jahren schloss sich der Schwyzerörgeler mit dem Muotathaler Akkordeonisten Friedel Herger zusammen. Zusammen mit Geri Kühne (Klavier) und Ruedi Zurfluh (Bass) begeistert das Handorgelduett mit frischer, lüpfiger und tänziger Volksmusik.

Dolfi Rogenmoser 2014 in der Sendung «Potzmusig»

Als Stegreifler im gesetzteren Alter kann sich Dolfi auf seine Mitmusikanten voll und ganz verlassen. «Das Publikum merkt selten, dass bei meinem Spiel etwas nicht stimmt, weil mich Friedel immer souverän rettet.»

So lange es geht wird «gmusiget»

Des Musizierens ist Dolfi Rogenmoser noch lange nicht müde. Im August trat er zusammen mit seinem 91-jährigen Schwager Chaschbi Gander am Appenzeller Ländlerfest auf.

Auch mit dem Handorgelduett Rogenmoser-Herger will er so lange es geht weitermachen. «Damit kann von heute auf morgen Schluss sein», meint er demütig, «ganz egal ob man alt oder jung ist.»

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