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Turi Schellenberg «Griffe, nöd chnätte!»

Durch seine ungewohnten Bass-Soli verblüffte Turi Schellenberg ab den 1970er-Jahren die Schweizer Musikszene. Bei ihm war Fingerfertigkeit angesagt; ganz nach der Devise: «Griffe, nöd chnätte». Fingerfertigkeit bewies er aber nicht nur an den Saiten, sondern auch mit Federhalter und Tusche.

Mann im Anzug vor Musikwelle-Logo.
Legende: Turi Schellenberg ist mit Ruth Biberstein von den Geschwister Biberstein verheiratet. SRF

Seit er die «Dutch Swing College Band» im Radio hörte, gab es für den jungen Turi Schellenberg kein Halten mehr. Ein Kontrabass musste her, und danach wurde wie wild geübt.

Ein Fleiss, der sich bewährte. Turi spielte alsbald mit einer von Bassisten ungewohnten Virtuosität. Daher wurde er oft und vielseitig eingesetzt. Turi spielte sowohl in Salon- als auch klassischen Orchestern. Besonders gerne wurde er aber in volkstümlichen Formationen oder Ländlerkapellen wie den Churer Ländlerfründe oder dem Trio Eugster engagiert.

Päpstliche Antwort

Nebst seinem musikalischen Können zeichnete Schellenberg sich auch durch seine eindrücklichen Tusche-Zeichnungen aus. Gerne bildete er dabei prominente Persönlichkeiten wie Anneliese Rotenberger, Alfred Hitchcock oder Charles Bronson ab. Manchen davon sandte er ihr Porträt sogar persönlich zu – so auch dem Papst. Dieser segnete ihn dafür postwendend.

Zukunftsmusik

Am 11. Januar 2020 konnte Turi seinen 80. Geburtstag feiern. Sonntags moderiert er schon seit bald 30 Jahren jeweils auf Radio Eviva seine eigene Sendung. Seine Fingerfertigkeit habe zwar ein wenig nachgelassen, aber im privaten Rahmen zu musizieren bereitet, ihm nach wie vor Freude.

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