Josias Jenny stammt aus dem bündnerischen Arosa, gründete 1939 mit Emil Wydler und Luzi Bergamin zusammen jedoch das Berner Ländlerquintett. Der Name leitete sich vom Lebensmittelpunkt der beiden Bläser ab. Auch Jenny verbrachte einen Grossteil seines Lebens in den Kantonen Zürich und Bern. Trotzdem pflegte er explizit den Bündner Stil, der sich durch zwei Klarinetten, Schwyzerörgeli und Bass auszeichnet. Es darf gerne auch noch ein zweites Schwyzerörgeli hinzustossen. Ein Klavier oder Saxophon wären hingegen untypisch und sind bei Puristen entsprechend verpönt.
Jenny gilt als Wegbereiter
Mittlerweile bezeichnen Kenner Josias Jenny sogar als Mitbegründer des Bündnerstils. Ausserdem zeichnete sich Jenny durch seine auffällige Spieltechnik aus, die überaus rhythmisch und gleichzeitig spitzig, ja beinahe aggressiv war. Er spielte «mit Zwick», meint dazu der Ländlermusiker Ueli Mooser.
Jenny selber behauptete, von einem Schwyzerörgeler namens Roman Stadelmann inspiriert worden zu sein, der aber kein Bündner war. Jedenfalls kam Jenny durch sein Spiel «mit Zwick» ganz gross heraus.
Ruhm im Berner Oberland
Dank dem Berner Ländlerquartett wurde der Bündnerstil bald auch im Berner Oberland ein Begriff. Dies ist bestimmt mit ein Grund dafür, dass Jenny und sein Bündnerstil im Kanton Bern auch heute noch bekannt und beliebt sind. Jenny verstarb 1989. Am 29. April 2020 könnte er seinen hundertsten Geburtstag feiern.