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50. Todestag Jost Ribary sen. Ein Leben der Volksmusik verschrieben

Mit der Komposition der bekannten «Steiner-Chilbi» hat sich Jost Ribary senior bereits 1933 in die Herzen vieler Volksmusik-Liebhaber gespielt. Am 21. Februar ist der 50. Todestag des beliebten Ländlerkönigs. Seine Musik lebt bis heute.

Jost Ribary kommt 1910 im Aegerital in ärmlichen Verhältnissen zur Welt. Durch seinen Vater Roman kommt er früh in Kontakt mit der Klarinette. Sein erster Auftritt mit Ländlermusik findet 1927 an der Fasnacht in Zug statt, von da an setzt Jost Ribary immer mehr auf die Musik. Sein Spiel und seine eigenen Kompositionen begeistern das Publikum: hoch virtuos, sehr melodisch und modern.

Nach einigen Arbeitsversuchen als Jugendlicher in der Spinnerei Unterägeri, als Kleinbauer oder als Briefträger findet er 1932 eine Anstellung in Bachenbülach im Zürcher Unterland bei der dort ansässigen Akkordeon-Fabrik. Diese Reparatur- und Stimmarbeiten führt er fast sein ganzes Leben lang weiter.

«Konkordia» wird zum Ribary-Lokal

Mit 22 Jahren gerät Ribary in Zürich in eine blühende Volksmusik-Szene, die er bald dominiert. «Sein» Lokal wird das Restaurant «Konkordia» im Niederdorf, in dem er ab 1942 auch wohnt. Unter der Woche stimmt er weiter Akkordeons, am Wochenende spielt er Konzerte. Die «Konki» wird weit über Zürich hinaus zum Treffpunkt unzähliger Ribary-Fans.

Dank seiner ausserordentlichen Spiel-Kunst ist er auch im Tonstudio sehr gefragt. Seine Aufnahmen aus den 30er- bis in die 50er-Jahre sind mehrheitlich ausserordentlich. Vor und während dem Zweiten Weltkrieg schreibt und spielte er auch viele Ländler-Schlager mit Interpreten wie dem Duo Kessler-Israng oder der Jodlerin Berthely Studer.

Musikalische Begleiter

Bis 1952 verpflichtet Jost Ribary bei Aufnahmen jeweils Kaspar Muther als zweiter Bläser. Dieser ist der Einzige, der Ribary das Wasser reichen kann. Muther selber wird dann ab 1960 selber noch zum «Star» als Teil der Kapelle Heirassa. Sein Nachfolger bei Ribary wird dann dessen Sohn Jost Ribary junior (1935-2013).

Mit Albert Hagen, Walter Wild, Christian Hartmann und Ernst Kuratli hat Jost Ribary immer auch tolle Akkordeonisten an seiner Seite. 1957 tritt dann noch der Letzte, der erst 15-jährige René Wicky (*1941) in seine Kapelle ein. Durch seine perfekten Notenkenntnisse in Spiel und Schrift wird er Ribary's rechte Hand bis zu seinem Tod. Wicky spielt dann später auch mit Jost Ribary junior und ab den 90er-Jahren bis heute auch mit Jost Ribary III, dem Enkel des ersten Jost.

Gedenkstein an Jost Ribary senior

Wesentlich zu seinem Erfolg trug auch die Persönlichkeit von Jost Ribary senior bei. Er war für alle der «Jöstl», egal ob Bergbauer oder Nationalrat, und alle fühlten sich wohl in seiner Gegenwart.

Am Fastnachtssonntag 1971 ist Jost Ribary in seinem «Heimetli» in Oberägeri überraschend gestorben, die Volksmusik-Szene hat damals einen ihrer Grössten verloren. Heute erinnert in Oberägeri ein eindrücklicher Gedenkstein an den grossen Volksmusiker.

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