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Schwarzweissfotografie.
Legende: Guido Eugster (1936-2021). SRF

Todesanzeige Guido Eugster gestorben

Nach schwerer Krankheit verstarb der beliebte Schweizer Volksmusik-Star am Karsamstag.

Die Brüder Guido, Alex und Vic schrieben in den 1970er-Jahren als Trio Eugster Schweizer Musikgeschichte. Guido, der älteste des Dreiergespanns, hätte am 26. Mai 2021 seinen 85. Geburtstag feiern können. Wie sein Bruder Alex SRF berichtete, ist er am Karsamstag 3. April 2021 verstorben.

Die erfolgreiche Mischung macht es aus

1967 beschlossen die drei Brüder gemeinsam eine Musikkarriere zu starten. Ihre neue Mischung aus Schweizer Volksmusik und Schlager gepaart mit witzigen Texten verschaffte ihnen den Durchbruch. Danach tourten sie quasi 25 Jahre lang von Auftritt zu Auftritt. Sie waren Dauergast beim «Teleboy». Zu Evergreens wie «Söll emal cho», «Läck Du mir am Tschööpli» oder «Ganz de Bappe» wird noch heute eifrig geschunkelt.

Jürg Moser, Musikredaktor der SRF Musikwelle, bezeichnet das Trio als erste Boygroup der Schweiz. Angelehnt an Hits aus ihrer eigenen Jugendzeit – von Interpreten wie Vrenely Pfyl und Marthely Mumenthaler bis zu den Geschwister Schmid– kreierten sie ihren ganz eigenen Sound.

«Iischtige bitte!»

Von Musik allein hätte das Brüdergespann in der Schweiz allerdings nicht leben können. Mit «Iischtige bitte!» erhielten sie 1982 ihre eigene TV-Sendung beim Schweizer Fernsehen. Damit änderte sich ihre finanzielle Situation schlagartig. Sie konnten alles was Rang und Namen im deutschsprachigen Showbusiness hatte als Gast begrüssen und wurden selbst bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Der Spassmacher war seine Rolle

Guido galt dabei immer als der lustige Dicke. In dieser Rolle fühlte er sich auch sichtbar wohl. «Ein permanenter Clown war er aber nicht», stellt Max Sieber klar. Als TV-Regisseur kannte er die Eugsters natürlich bestens – auch hinter der Bühne. Dort habe er Guido durchaus als ernsten Mensch kennengelernt. Stets freundlich und sympathisch, aber halt nicht andauernd zu Spässen aufgelegt. So richtig aufgeblüht sei Guido jeweils im Anschluss an die Shows, wenn man den Abend zusammen mit den prominenten Gästen noch im Restaurant ausklingen liess.

Ende der 1980er-Jahre zog sich das Trio mehr und mehr vom Showbusiness zurück. Kleineren Konzerten gegenüber waren sie jedoch nicht abgeneigt.

Guido selber bezeichnete sich zwar nicht als Workaholic. Dennoch war er auch weit über seine Pensionierung hinaus noch täglich in seinem Immobilienbüro in Dübendorf anzutreffen. Er liebte es einfach aktiv zu sein. Grosse Pläne hatte er indes keine mehr. «Wir hatten eigentlich alles was man haben wollte», resümierte er noch an seinem 80. Geburtstag.

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