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Ursula Haller «Traditionelle Volksmusik bewahren und neue Klänge zulassen»

Anfang April wurde Ursula Haller zur neuen Zentralpräsidentin des Verbands Schweizer Volksmusik gewählt. Erst im zweiten Anlauf sagte sie Ja zu diesem Amt. Zuerst musste sie sicherstellen, dass sie genügend Zeit dafür findet – denn Halbherzigkeit liegt der Thunerin überhaupt nicht.

Über 30 Jahre lang war Ursula Haller in der Politik tätig, als Thuner Stadträtin, Berner Grossrätin und schliesslich Nationalrätin. Nun stellt sich die 69-Jährige der neuen Herausforderung als VSV-Präsidentin. Lange hat sie darüber nachgedacht, ob dieses Amt mit ihrer privaten Lebensgestaltung vereinbar ist. «Es ist nicht damit getan, nur herzig zu lachen und ein paar Veranstaltungen zu besuchen», erklärt sie lachend. «Wenn ich etwas machen will, dann will ich es gut machen.»

Jodlerfest Thun mit nachhaltiger Wirkung

Mit «grossen» Aufgaben hat Ursula Haller Erfahrung, auch abseits des politischen Parketts. 1996 war sie OK-Präsidentin für das Eidgenössische Jodlerfest in Thun. Denkt sie zurück an diese Zeit, kommt sie ins Schwärmen. Ein «ärdeschööns» Fest sei das gewesen und ein sehr friedliches. «Ein Jodler schwimmt in der Aare» sei rund um das Jodlerfest der einzige Eintrag im Polizeiregister von damals.

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Für das Schwyzerörgeli fehlte leider die Zeit

Nebst der friedlichen Atmosphäre haben Ursula Haller die tiefen Freundschaften in Volksmusikkreisen beeindruckt und begeistert. Daraus seien bis heute bestehende Bindungen entstanden. Das Jodlerfest habe bei ihr auch die Liebe zum Schwyzerörgeli entfacht. «Ich habe danach tatsächlich Schwyzerörgeli-Unterricht genommen und dabei festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, auf diesem diatonischen Instrument zu spielen.» Leider habe ihr zum Üben auch die nötige Freizeit gefehlt. «Einzig ein Notenständer erinnert mich noch an diese Schwyzerörgeli-Phase.» Dafür spielt Ursula Haller heute Piano und Keyboard, allerdings auch nur «für den Hausgebrauch».

Gute Volksmusik berührt jedes Herz. Das Herz des Komponisten. Das Herz des Interpreten und die Herzen des Publikums.
Autor: Ursula Haller Präsidentin Verband Schweizer Volksmusik

Als neue VSV-Präsidentin will Ursula Haller die Schweizer Volksmusik bewahren und fördern. Innovation ist ihr dabei ebenso wichtig wie Tradition. Besonders am Herzen liegt ihr die Nachwuchsförderung.

«Es muss uns gelingen, junge Menschen für die Volksmusik zu begeistern», sagt sie und nennt stolz ein Thuner Beispiel. «Vor etwa zwölf Jahren wurde in Thun eine Sport- und Kunstklasse eröffnet. Mit Evelyn & Kristina Brunner gibt es zwei Absolventinnen, die heute in der Schweizer Volksmusik ein Begriff sind.»

Acht kurze Fragen an Ursula Haller

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