Die italienische Stadt «Castelfidardo» ist nicht sehr gross und zählt nur knapp 20‘000 Einwohner. Und doch gilt sie als «Akkordeonhauptstadt», weil es hier unzählige Akkordeonbauer gibt. Und in dieser Stadt – unweit der Hafenstadt Ancona – wurde auch ein Akkordeon hergestellt, welches bei Schweizer Volksmusikanten als eigentliche Perle gilt, nämlich die Cardinal.
Besondere Holzkonstruktion macht sie zur Schönheit
Das Akkordeon Cardinal gehört nicht zu den traditionellen Akkordeonmarken in der Volksmusik. Und doch spielen einige Volksmusik-Exponenten dieses Instrument. Kenner loben nicht nur den besonderen Klang, die Cardinal ist mit ihrer feinen Holzkonstruktion auch optisch eine Schönheit. Vor rund 30 Jahren hat der berühmte, inzwischen verstorbene Akkordeonist Walter Grob, die Cardinal entdeckt und sie innert Kürze zu seinem Lieblingsinstrument erklärt. Durch ihn hat auch Willi Valotti das Instrument kennengelernt. Die Handlichkeit und der schöne Klang haben auch ihn überzeugt. Als sich die Nachfrage nach diesem Instrument auch bei anderen Musikanten steigerte, musste Willi Valotti feststellen, dass die Ausführung der Orgel eine Seltenheit war und nicht mehr hergestellt wurde.
Valotti holt nachgebaute Handorgeln in Italien ab
Willi Valotti hat sich deshalb in der Akkordeonhauptstadt Castelfidardo auf die Suche nach einem Akkordeonbauer gemacht, der die Cardinal nachbauen kann. Dieses Unterfangen hat sich schwieriger als erwartet gezeigt, da auch die neue Cardinal den hohen mechanischen, klanglichen und optischen Ansprüchen genügen sollte. Nach langer Suche wurde er schliesslich fündig.
Ich bin überzeugt, dass dieses Instrument jeden Akkordeonisten begeistern wird
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Gerade diese Woche holt der Toggenburger mit italienischen Wurzeln die ersten nachgebauten Instrumente in Castelfidardo ab. So lebt ein Instrument weiter – und wird künftig wohl noch mehr in der Schweizer Volksmusik anzutreffen sein.