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Porträtbild im Freien von Gion Balzer Casanova.
Legende: Gion Balzer Casanova. zvg

Volksmusik Ein rätoromanisches Lied erobert Europa

Das Lied «La sera sper il lag» ist in Chorkreisen bis weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt und beliebt. Geschrieben hat es der Bündner Komponist Gion Balzer Casanova, der am 16. August 2013 seinen 75. Geburtstag feiern konnte.

Gion Balzer Casanova war bis zu seiner Pensionierung Lehrer in Laax. Der Ursprung seines grössten Hits ist auch dort zu suchen. An der Schulhauswand von Laax sind zwei Strophen des Textes «La sera sper il lag» des Laaxer Dichters Flurin Camathias aufgemalt. Dieser Spruch an der Wand brachte den Lehrer Gion Balzer Casanova ins Grübeln und Studieren. Dabei kam ihm auf einmal eine Melodie dazu in den Sinn. Sofort ging er ins Schulhaus hinein und hielt diese Idee auf Papier fest. Offenbar war sie gar nicht so schlecht. Er schrieb das neue Lied noch am gleichen Tag über Mittag an die Wandtafel und probierte es am selben Nachmittag mit seinen Schülern aus. Bald schon spürte Gion Balzer Casanova, dass ihm da wohl ein grosser Wurf gelungen war.

«La sera sper il lag» erobert Europa

Erst später entstand eine Chorbearbeitung zur Melodie «La sera sper il lag». Diese Version wurde schon bald von diversen Chören in der ganzen Schweiz gesungen. Mittlerweile hat sich das Lied zu einem eigentlichen Hit entwickelt. Das rätoromanische Abendlied aus dem Bündnerland hat den Weg bis weit über die Landesgrenzen hinaus gefunden. Es ist praktisch in ganz Europa bekannt und wird auch in Finnland, Norwegen, Schweden oder der Ukraine aufgeführt.

Mit dazu beigetragen hat sicher auch die grosse Fernsehshow «La chanzun rumantscha» aus dem Jahr 2009. «Radiotelevisiun Svizra Rumantscha» suchte das beliebteste rätoromanische Lied. Aus über 90 Einsendungen wurden 10 Finalbeiträge ausgewählt. Zur grossen Überraschung des Komponisten Gion Balzer Casanova wurde «La sera sper il lag» zum Siegertitel gewählt. Das war der erste Schritt auf dem Weg vom Bündnerland hinaus nach Europa.

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