Geboren wird Fryda Bundi am 14. Juni 1936 in Aarburg. Schon als Kleinkind kommt sie mit ihrer Familie nach Reussbühl bei Luzern, wo ihr Vater einen Coiffeursalon führt. Hier wird auch das Talent der kleinen Fryda entdeckt. Sie jodelt gerne im Treppenhaus nebenan, weil dort der Klang so gut ist. «Ein Kunde von meinem Vater hörte das und sagte ihm, er müsse mich unbedingt in den Unterricht zu Max Lienert schicken», erinnert sich die 80-Jährige.
So kommt Fryda Bundi beim bekannten Luzerner Komponisten und Dirigenten zu ihren ersten Gesangsstunden. Später reist sie zum Unterricht wöchentlich nach Bern zu ihrem Vorbild Jakob Ummel. Ein Auftritt mit ihrem «Berner Jodelvater» wird zum ersten Höhepunkt ihrer Karriere.
Neuer Stern im Schallplattengeschäft
Ihren ersten Auftritt geniesst die Luzernerin aber bereits früher zusammen mit der Musikgesellschaft Reussbühl. «Auch Vico Torriani trat an diesem Konzert auf, und er zeigte sich von meinem Jodelgesang sehr begeistert», erinnert sich Bundi.
Im gleichen Jahr singt die Luzerner Jodlerin auch erstmals im Ausland, in Deutschland am Backfischfest in Worms. Als 17-Jährige darf sie auf einer Schallplatte mit Ländlerformationen mitjodeln, 1954 erscheint ihre erste eigene Single. Diese wird mit den Worten «ein neuer Stern im Schallpalttengeschäft» angepriesen. Im gleichen Jahr tritt Bundi den Berner-Jodlern Luzern bei. Diesem Klub hält sie bis zu dessen Auflösung 2011 die Treue. 57 Jahre lang hat sie den Klub mit ihrer prächtigen Stimme und ihrer kameradschaftlichen Art geprägt.
Flugangst verhindert Auftritte im Ausland
Auch als Solojodlerin oder im Duett feiert Fryda Bundi grosse Erfolge. Im Kursaal Luzern singt sie unzählige Male für Touristen. «Dies machte immer grossen Spass, es sei denn, die Touristen schliefen nach einem anstrengenden Tag ein. Dann war es nicht mehr so lustig», schmunzelt sie.
In unserer Szene gibt es keine Königinnen.
Auf Auslandsauftritte verzichtet sie wegen ihrer Flugangst aber meistens – so sagt sie beispielsweise Konzertreisen nach Japan oder China ab. Eine grosse Reise macht sie dann aber doch, was Fryda Bundi heute als schönstes Erlebnis in ihrer Karriere bezeichnet. Dies war, als sie der Eidgenössische Jodlerverband 1968 in den Bundesstaat Ohio nach Amerika ans «25th Singing Festival» delegierte.
Noch heute aktiv als Jodellehrerin
Trotz ihren Erfolgen blieb die in der Stadt Luzern wohnhafte Fryda Bundi immer sehr bescheiden. Zu ihrem 60. Geburtstag veröffentlichte sie eine CD – auf welcher sie der Produzent als «Jodelkönigin» bezeichnen wollte. «Das wollte ich aber nicht, in unserer Szene gibt es keine Königinnen», sagt Bundi heute. Schliesslich einigte man sich auf den Titel «Schweizer Jodlerperle Fryda Bundi».
Ihr grosses Können hat Fryda Bundi an Kursen und im Einzelunterricht auch an unzählige Jodlerinnen und Jodler weiter gegeben. Dafür wurde sie vom Zentralschweizerischen Jodlerverband im Jahr 1984 zum Freimitglied ernannt.
Seit gut 30 Jahren leitet sie zudem den Chor Zyschtig-Jodlerinnen + Jodler Luzern, welcher aus Kurs- und Einzelunterrichts-Mitgliedern besteht. Auch mit 80 übt Bundi jeden zweiten Dienstag mit dieser Gruppe und bestreitet mit dem Chor auch kleinere Auftritte.