Das Heirassa-Festival verdankt seinen Namen dem Weggiser Alois Schilliger. 1957 komponierte er die berühmte «Heirassa-Polka», zwei Jahre später war er Mitbegründer der legendären Kapelle Heirassa. Sie wurde zum Inbegriff eines damals völlig neuen, konzertanten Innerschweizer Volksmusikstils, der seither Generationen von Musikern prägt und die Fans fasziniert.
Der schillernde Schilliger
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Nach dem Tod von Alois Schilliger 2004 wurde in Erinnerung an ihn das jährlich stattfindende Heirassa-Festival ins Leben gerufen. «Alois Schilliger war eine schillernde Figur. In Weggis hat er schon vor dem Heirassa-Festival grosse Spuren hinterlassen», meint Seppi Odermatt.
Seine Grosseltern mütterlicherseits seien Zigeuner gewesen. Etwas eigen sei Alois gewesen, ungebunden und ruhelos. Dank guter und verlässlicher Freunde habe er sich musikalisch entfalten können. Nach seinem Tod 2004 hätten treue Weggefährten die Initiave für ein Festival zum Gedenken an Alois Schilliger ergriffen.
Nun feiert das Heirassa-Festival bereits die 13. Ausgabe. «Die Formationen, die in Weggis auftreten, sind die besten in unserem Land», meint Seppi Odermatt. Diese Tatsache sei ein Bestandteil vom Erfolgsrezept. Dazu komme eine ausgewogene Musikmischung mit klassischer Innerschweizer und experimenteller Volksmusik. Diesbezüglich haben Carlo Brunner und Willi Valotti als musikalische Leiter immer genau das richtige Gespür.
Im Gedenken an Kurt Zurfluh
Als Freund und Helfer würdigt das Magazin zum Heirassa-Festival 2017 auch Kurt Zurfluh. Der beliebte Fernseh- und Radiomoderator starb im April dieses Jahres völlig überraschend. «Wir haben mit Kurt Zurfluh nicht nur ein prominentes Mitglied in unserem OK verloren, einen ‹Sunny-Boy›, einen Sympathieträger, einen Kenner der Volksmusik-Szene Schweiz, einen Freund und Kumpel, sondern auch einen unermüdlichen, kreativen Schaffer, dem keine Aufgabe und Arbeit in unserem Interesse zu viel war.»
Mit Kurt Zurfluh verband Seppi Odermatt eine sehr freundschaftliche Beziehung. «Kurt und ich haben zusammen mit unseren Partnerinnen viel gemeinsam unternommen», so Odermatt. «Stundenlang haben wir zusammen diskutiert oder Pläne geschmiedet.» Seine Glaubwürdigkeit habe ihn ausgezeichnet: «Er lebte, was er sagte.»
Fussball-Euphorie in Weggis
Das OK-Präsidium vom Heirassa-Festival ist eine von vielen Aufgaben die Seppi Odermatt beschäftigen. Sein beruflicher Werdegang widerspiegelt seine vielseitigen Interessen. Nach einer Banklehre arbeitet er als Journalist bei den Luzerner Neueste Nachrichten. Mitte der 1980er-Jahre wagt er mit einem Büro für Kommunikation den Schritt in die Selbständigkeit.
Als Quereinsteiger wird er 1996 zum Gemeindeammann von Weggis gewählt. Einer der Höhepunkte in seiner Amtszeit war der Hype um die brasilianische Fussball-Nationalmannschaft. Während der Fussball-WM 2006 in Deutschland trainierte die Seleção in Weggis. «Rund 120‘000 Menschen pilgerten nach Weggis, um den brasilianischen Spielern beim Training zuzuschauen.»