In Appenzell kennt man seit Jahrhunderten den Brauch des Neujahrssingens. Um die Weihnachtszeit zogen Leute in Gruppen von Haus zu Haus, um den Bewohnern mit Gesang ihre Glück- und Segenswünsche für das neue Jahr zu überbringen. Dies artete zeitweise in eine reine Bettelei aus, so dass dieser Brauch im Verlauf der Geschichte immer wieder verboten werden musste und schliesslich ganz verschwand.
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1979 erweckten fünf junge Burschen den eingeschlafenen Brauch zu neuem Leben. Dies war die Geburtsstunde des Engel-Chörlis. Denn kurz darauf gründeten die gleichen Sänger das Engel-Chörli Appenzell, wo die fünf Neujahrssänger von damals heute noch alle dabei sind.
Lieder zu Advent, Weihnacht und Neujahr
Mit ihrer achten CD und dem musikalischen Thema rund um Advent, Weihnachten und Neujahr schlägt das Engel-Chörli einen musikalischen Bogen zu ihrem Ursprung – dem Neujahrssingen. Unter der Leitung von Emil Koller hat das kleine, aber feine Chörli insgesamt 18 Lieder aufgenommen.
Besonders gefallen dabei die Kompositionen von Lorenz Maierhofer aus der Steiermark, welche das Engel-Chörli in den Appenzellerdialekt übertragen hat. Nebst solchen «importierten» Liedern sind auch weihnächtliche Jodellieder zu hören und Weihnachts-Klassiker wie «Oh du Fröhliche» oder «Stille Nacht».
Musikalisch ergänzt wird die Produktion durch das Bläser-Ensemble «Turmbläser Harmonie Appenzell». Diese Formation spielt an Feiertagen auf dem Turm der Pfarrkirche St. Mauritius Appenzell, so auch an Heilig-Abend. Wie dies klingt, ist mit vier bekannten Weihnachtsmelodien auf der CD «Wiehnachtsfreud» zu hören.
«Wiehnachtsfreud» in der Sendung «Potzmusig»
SRF Musikwelle-Redaktor Sämi Studer hat sich die neue CD angehört und sich darüber mit dem Engel-Chörli Dirigent Emil Koller unterhalten. Zusammen mit klingenden Beispielen ab dieser Produktion ist dieses Gespräch in der Sendung «Potzmusig» zu hören. Dabei ist beispielsweise zu erfahren, wie sich das Engel-Chörli Appenzell mitten im Hochsommer bei den Aufnahmen für diese Weihnachts-CD in Weihnachtsstimmung brachte.