Klar brachte er und sein Sextett das Publikum gerne zum Schmunzeln. Dazu gehörten auch die entsprechenden, witzigen Bühnenshows. Gerade damit waren Hazy und Co. meisterlich und geradezu Vorreiter im deutschprachigen Raum.
Hazy war immer schon ein visueller Mensch und schuf mit seinen dreiminütigen Filmen zu seinen Evergreens sozusagen die ersten Schweizer Videoclips. Auch auf der Bühne inszenierte Hazy Osterwald regelrechte Unterhaltungsshows mit viel Witz, was für die damalige Zeit ungewohnt war.
Ein Jazzer von Format
Was seine Band zudem auszeichnete war, dass sie abseits von TV-Shows und Videoclips auch live absolut top spielen konnte. Schweizer Musikexperten wie Bill von Arx, der oft mit Hazy zusammenspielte, loben ihn zudem als exzellenten Jazzer. In den 1950-er Jahren wird er sogar mit Jazzgrössen von Weltformat wie Louis Armstrong gemessen. Dabei ist für Hazy aber schon von Anfang an klar, dass er sich auch für Unterhaltungsmusik nicht zu schade ist.
Hazys grösster Flop
Als Rückschlag bezeichnen muss man allerdings seine zahrleichen Dancings, die er in den 1960-er Jahren in der Schweiz gegründet hatte. Diese «Hazylands» wurden später zum kommerziellen Flop. Auch Hazys Ehe scheiterte und trieb ihn in den Ruin. Sein Sextett existiere zu dieser Zeit nicht mehr. Mit einer neu gegründendet Band gelang es leider nicht an alte Erfolge anzuknüpfen.
Erst Mitte der 1990-er Jahre gelang Hazy wieder ein Comeback – diesmal als Virtuose am Vibraphon. Der Vollblutmusiker dachte nie daran aufzuhören, auch nicht, als er 2002 mit der Hiobsbotschaft einer Parkinson-Erkrankung konfrontiert wurde.
Aus dem Archiv
Am 18. Februar 2022 würde Hazy Osterwald 100. Der beliebte Schweizer Jazz-Pionier verstarb 2012, kurz nach seinem 90. Geburtstag.