Gassi gehen gilt eher als Pflichtprogramm eines Hundebesitzers. Wer würde schon ahnen, dass einem ausgerechnet dabei die zündende Idee seines Lebens einfallen würde. Bei Walter Scholz ist es jedenfalls so. Während er mit seinem Hund so durch Wald und Wiese spaziert, setzt sich in seinem Kopf eine Melodie fest, die ihn nicht mehr loslässt. Zuhause angekommen schreibt er sie nieder.
Hörerinnen und Hörer entscheiden
Im Studio verpasst er seinem Werk dann noch den letzten Schliff, indem er Stimmen mehrmals übereinanderlegt. So entsteht ein effektvoller Klang. Hörerinnen und Hörer des SWR geben seiner Komposition letztlich den Titel «Sehnsuchtsmelodie», nachdem per Radio ein entsprechender Aufruf gesendet wurde. Tausende Zuschriften gehen dafür ein, was wiederum davon zeugt, wie gut die Melodie beim Publikum ankommt.
Teufelszunge will trainiert sein
Genauso bekannt wie seine Erkennungsmelodie ist sein Titel als Trompeter mit der Teufelszunge. Eine Zunge, die Walter Scholz auch heute mit mittlerweile 82 Jahren noch fleissig trainiert. Wie er das macht? Das beweist er im SRF Musikwelle-Studio ganz spontan mit einer Übung, die man als Zungenakrobatik bezeichnen kann.
Es sei halt wie bei Sportlern. Wenn man seine Muskeln vernachlässigt, rosten sie ein. Scholz trainiert deshalb fleissig bis zu fünf Stunden täglich. Klar will er heute nicht mehr so viel Tempo an den Tag legen wie zu seinen besten Zeiten. Aber er geniesst es noch heute das Publikum mit seinen Klängen zu bezaubern. Vor allem für Kreuzfahrten lässt er sich gerne engagieren, da lässt sich Arbeit mit Entspannung wohl am besten kombinieren.