Von 1866 bis 1871 lebte der deutsche Komponist Richard Wagner in Tribschen, in der Nähe von Luzern. Zum 57. Geburtstag wollte ihn seine damalige Partnerin und spätere Ehefrau Cosima speziell überraschen. «Ohne Wagners Wissen übergab sie die Partitur vom ‹Huldigungsmarsch› an die Stadtmusik Luzern», erzählt Aktuar Urs Neuburger.
Der Marsch musste überarbeitet werden, da die Stadtmusik nur die Hälfte der 80 vorgesehenen Bläser hatte. Cosima liess es sich nicht nehmen, bei einer Probe dabei zu sein und ihre Meinung zu äussern. Zum Beispiel habe sie das Tempo bei der Einleitung kritisiert.
Überrascht und berührt
Schliesslich wurde der «Huldigungsmarsch» am 22. Mai 1870 vor Wagners Haus in Tribschen uraufgeführt. Die Überraschung ist wohl mehr als geglückt. «Richard Wagner soll Tränen in den Augen gehabt haben», so Neuburger.
Eine tolle Anekdote, die man in Luzern auch anderthalb Jahrhunderte später gerne erzählt – und eine von vielen aus der 200-jährigen Geschichte der Stadtmusik.
«StadtMusikFest» zum Jubiläum
Das grosse Jubiläum wird am 18. Mai mit dem «StadtMusikFest» gefeiert. 15 Formationen und Orchester treten ab 13:30 Uhr auf dem Europaplatz vor dem KKL Luzern auf. Der Anlass ist öffentlich und somit kostenlos für alle, die mitfeiern wollen.
Blasorchester der Stadtmusik Luzern
Mit «Pauken und Trompeten» will die Stadtmusik Luzern beim Jubiläumskonzert einen feierlichen Schlusspunkt setzen. Bei der Ouvertüre «1812» von Peter Tschaikowsky werden sogar Kanonen zum Einsatz kommen.