Wenn Anna Gasser mit spektakulären Sprüngen durch den Alpenhimmel fliegt, wird sich manch einer beim Zuschauen mit der Hand am Bürotisch festhalten. Fünfmal konnte die Österreicherin bisher zuoberst auf dem Weltcup-Podest landen.
Aber auch wenn ihre haarsträubenden Stunts deine Knie erdbebenartig zum Schlottern bringen – Angst wäre für Anna definitiv der falsche Begleiter auf dem Kicker.
Die Angst bremst, wenn man sie immer im Kopf hat, und sie ist gefährlich, weil man Fehler macht. Das Wichtige beim Snowboarden ist, die Angst in Respekt umzuwandeln.
Auch wenn Anna bisher keine grösseren Unfälle wegstecken musste, das Risiko bleibt bei jedem Sprung.
Meine grösste Angst habe ich vor einer Verletzung – aber nicht vor dem Schmerz, sondern davor, dass ich für längere Zeit nicht Snowboarden kann.
Das Leben nach dem Schnee
Snowboarden ist Annas Passion, der Ort, an dem sie ihre Kreativität ausleben kann. Doch diese Zeit wird irgendwann vorüber sein – klare Pläne gibt es noch nicht.
Ich weiss nicht, was ich später im Leben machen will. Ich habe Angst, dass ich nichts finden werde, für das ich die gleiche Leidenschaft habe wir fürs Boarden.
Ihre Vorbilder findet Anna im Sport, in ihrem Freundeskreis – und in ihren Eltern. Sie ist beeindruckt von Menschen, die das ausleben, was ihnen Spass macht.
Abschalten am See
So sehr Anna ihr Leben auf dem Brett auch liebt – nach einer harten Saison im Schnee ist auch bei ihr chillen angesagt. Und das geht am besten in ihrem Zuhause.
Meine Heimat ist für mich ein Ruheort. Ich wohne in Österreich direkt am See. Meine Heimat ist für mich eine Batterie, an der ich mich wieder aufladen kann, Kräfte tanke und meine Mitte finde.