Mattiu Defuns: Vom Bündnerland in die ganze Welt
Aller Anfang ist schwer, doch der Bündner meisterte seine Aufgabe als erster Act des Abends mit Leichtigkeit. Lediglich mit Gitarre und Klavier bestückt, sang Mattiu Defuns mit kräftiger Stimme seine romanischen Lieder in die Herzen des Publikums. Familiäre Unterstützung war ihm auch gegeben: Seine beiden Schwestern traten als Background-Sängerinnen auf und gaben der Musik noch mehr Substanz.
OH MU: Electronica aus dem Wallis
Die Walliser Sängerin OH MU eröffnete mit ihrer Performance den elektronischen Teil des Abends. Künstlerische Freiheiten und eine leichte Exzentrik gaben ihrem Auftritt das gewisse etwas. Ganz alleine auf der Bühne sorgte OH MU mit wummernden Beats und Falsettgesang für ein erstes künstlerisches Highlight im gut gefüllten Fri-Son.
Sacha Love: Rock'n'Roll may never die!
Stromgitarre, Schlagzeug und, äh, Sousaphon? Mit dieser Kombination sorgte Sacha Love und seiner Band für eine ausgezeichnete Stimmung. Bereits ab der ersten Note hatte der Freiburger das Publikum um seinen Finger gewickelt. Mit einer Fulminanten Performance nutzten sie jede Sekunde aus, um ihren süffisanten Bluesrock zur Schau zu stellen. Die energiegeladene Performance war ansteckend und zauberte so manch einem ein Lächeln ins Gesicht.
Melissa Bon: Die Prachtstimme aus Genf
Von den Beats über die Texte bis zum Gesang verkörpert sie alles: Melissa Bon . Gänzlich in rot gekleidet konnte die Genferin mit ihrem eigens kreierten R’n’B das Publikum sofort überzeugen. Mit einer starken Bühnenpräsenz und einer Stimmgewalt, die seines Gleichens sucht, hat Melissa Bon von Anfang bis Schluss überzeugt. Im Flug vergingen die 15 Minuten ihres Auftritts und gerne hätten wir ein kleines bisschen länger zugehört.
Mama Jefferson: das perfekte Chaos
Sichtlich gut gelaunt eröffnete das Zürcher Trio Mama Jefferson ihr Kurzkonzert mit einem Klanggewitter aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mit ihrem perfekt eingeübten Chaos stürzten sie zu dritt durch ihr Set. Die Mischung aus schweren Riffs, ausgefallenen Soli und Melodien zum Mittanzen war perfekt ausbalanciert und gleichermassen aufeinander angepasst wie die Bandmitglieder selbst.
Your Fault: Sanfte Töne aus Fribourg
Eigentlich müsste hier etwas über die Genfer Band Cold Bath stehen, doch diese mussten ihren Auftritt kurzfristig absagen. Spontan dafür eingesprungen ist Your Fault aus Fribourg. Von einer Pianistin begleitet vermochte die Sängerin mit ihrer Stimme den Saal zu füllen. Die folkigen Lieder sorgten für einen wunderbar beruhigenden Ausgleich zu den energiereichen Sets der vorherigen Acts.
Ella Soto: Retro-R'n'B aus Yverdon
Als Nächstes betrat eine geballte Ladung Girlpower die Bühne des Fri-Son. Ella Soto , die 25 Jährige Sängerin aus Yverdon-les-Bains, beeindruckte das Publikum mit ihren Gesangseinlagen und wurde von ihren Background-Tänzerinnen kräftig unterstützt. Zwar ist ihr Sound dem R'n'B der neunziger - Jahre anzusiedeln, dennoch besticht Ella Soto mit ihrer Musik, die sicherlich auch in der Gegenwart ihren Platz verdient hat.
A.M.A.K.: Eine geballte Ladung Trap
Als letzter Act des Abends heizten die Lokalmatadoren A.M.A.K. (kurz für «All Men Are Kids») die Menge nochmals richtig ein. Wummernde Trap-Beats durchschütteln den ganzen Körper während A.M.A.K. ihre Bars auf Französisch spitten und sich derweil sogar ein Moshpit in der Menge bildet. Zu später Stunde treiben die Fribourger das Publikum nochmals richtig an.
Mit zeitgenössischer Musik schliesst sich der Vorhang nun zum letzten Mal an diesem Abend, und mit Trap aus Fribourg wurde der richtige Schlusspunkt gesetzt.