Bei SRF 3 im Programm : Sia tönt mit «Chandelier» in den höchsten Tönen aus den Boxen. Jetzt zieht Jessie Ware mit «Champagne Kisses» nach. Nicht nur bei den Frauen geht's stimmlagentechnisch ab durch die Decke.
Bei uns im Musikprogramm singen die Männer liebend gern Falsett. (Oder wir stehen so drauf, dass wir viele Songs spielen, die Falsettgesang beinhalten...) Anders als bei den Frauen sind die Songs aber nicht pompös und gross, sondern meist ruhig, sanft und sphärisch.
Der Meister unter allen hohen Stimmen: Justin Vernon , Hauptfigur des Folk-Projekts Bon Iver. Der amerikanische Multi-Instrumentalist war bereits in vielen Bands tätig, hatte mit Bon Iver aber am meisten Erfolg und konnte 2012 auch gleich zwei Grammys einsacken. Im Studio spielt er alle Instrumente selber ein, auf der Bühne wird Justin Vernon von einer Riesen-Band unterstützt.
James Vincent McMorrow verwendet in seinen Folk-Song ausschliesslich die hohe Falsett-Lage. Der Ire war ursprünglich Schlagzeuger einer Heavy-Metal Band, doch fand dann, dass seine Stimme für ruhigere Klänge gemacht sei und versuchte sich (mit Erfolg) im Folk-Geschäft.
Auch der Sänger von Metronomy verschwindet immer wieder mit der Kopfstimme in hohe Gefilde. Joseph Mount ist nicht nur Sänger der britischen Retro-Band, sondern ist auch für das Songwriting zuständig - so kann er gleich alles auf seine Stimme anpassen.
Hayden Thorpe`s Stimme wird als «ungewöhnlich» betrachtet, weil es scheinbar nicht in allen Ohren normal ist, Männer in Falsett zu hören. Wir sagen aber: «Hey, der weiss wie er seine Stimme einsetzten muss». Und schliesslich passt die Stimme perfekt zum Wild Beasts Dreampop-Sound der Engländer.
Auch der amerikanische Singer/Songwriter Tom Krell alias How to Dress Well weiss, wie er seine Stimme einsetzen muss. 2009 veröffentlichte er seine erste EP kostenlos im Internet. Mittlerweile gibt es drei Studio Alben mit Toms eigenständigem Elektro.