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Bud Spencer: ein wahrer Kindheitsheld.
Legende: Bud Spencer: ein wahrer Kindheitsheld. Bild.de

Aktuell Bud Spencer, der Tausendsassa

Lieber Himmel. Er war zwar ein ganz schlimmer Haudegen, aber du wirst (musst) einfach Platz für ihn finden: Der verstorbene Schauspieler «Bud Spencer» verkörperte für viele nicht nur den sympathischen Raufbold auf der Leinwand, er verkörperte Kindheit! In unseren Herzen prügelt er noch heute. Amen.

«Ciao Bud Spencer. Wir haben dich lieb gehabt», twittert Italiens Regierungschef Matteo Renzi nach der traurigen Nachricht: Der italienische Schauspieler Carlo Pedersoli aka Bud Spencer ist im Alter von 86 Jahren verstorben.

Sein Sohn Giuseppe Pedersoli bestätigte der Deutschen Presse-Agentur: «Er hat nicht gelitten, er hatte uns alle bei sich, und sein letztes Wort war Danke.» Auch die restliche Familie trauert öffentlich: «Mit unserem tiefsten Mitgefühl müssen wir mitteilen, dass Bud zu seiner nächsten Reise fliegt». Wir glauben ja, das tut er mit vier Fäusten. Für ein Halleluja...

Seine 500 Berufe und Machenschaften

  • Schauspieler

    Obwohl er eigentlich nie Schauspieler war und kaum eine Viertelstunde Schauspielunterricht hatte, wurde er in dieser Funktion bekannt - als Schauspieler in mehr als 120 Filmen. (Von welchen übrigens nur 17 mit seinem Rowdy-Bruder Terrence Hill waren.) Wie er dazu kam? Regisseur Giuseppe Colizzi suchte für seinen Film «Gott vergibt... Django nie!» einen «dicken Brocken».

  • Sänger

    Der Italiener tourte mit selbstkomponierten Liedern durch verschiedene Nachtclubs und begleitete sich auf der Gitarre. Sein erstes Album mit zehn Songs veröffentlichte er erst kürzlich und taufte es «Futtètenne». Was so viel bedeutet wie: «Scheiss drauf!»

  • Komponist

    Bud Spencer komponierte unter anderem neapolitanische Volkslieder und Schlagersongs für erfolgreiche Künstler dieses Genres wie Rita Pavone. Im Jahre 1959 war er gar Komponist für die italienische Plattenfirma RCA.

  • Buchautor

    Seit 2010 galt Bud Spencer auch als erfolgreicher Buchautor. Gerade durch seine Autobiografie «Mein Leben, meine Filme» sorgte er für Aufsehen und fand dieses Buch innerhalb von wenigen Tagen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste wieder.

  • Drehbuchautor

    1965 gründete Bud Spencer seine eigene Produktionsfirma. Er liess dabei Tierdokumentarfilme für das italienische Fersehen RAI produzieren.

  • Leistungsschwimmer

    In den Fünfzigerjahren war Bud Spencer Mitglied der italienischen Wasserball-Nationalmannschaft und nahm (sogar zweimal) an den Olympischen Spielen teil. Als erster Italiener schwamm er die vorgegebenen 100 Meter unter einer Minute!

  • Jurist

    Er konnte nicht nur auf die Köpfe hauen, er hatte auch selbst etwas im Köpfchen: Bud Spencer war einer der jüngsten Studenten Italiens. Da seine Familie damals nach Südamerika zog, musste er sein Jurastudium unterbrechen und konnte es erst neun Jahre später abschliessen. Dafür innerhalb von sechs Semestern.

  • Erfinder

    Carlo Pedersoli hatte auch eine sehr kreative Ader. Beim Patentamt liess er diverse Erfindungen registrieren wie: ein Spazierstock mit eingebautem Stuhl, ein ausgeklügeltes Türschloss oder eine Reisezahnbürste, in deren Griff die Zahnpasta bereits integriert ist. Im deutschen Patentamt wurde er sogar als Erfinder eines Jagdgewehrs geführt! Laut dem Amt waren allerdings alle Patente bereits wieder erloschen. Weil er die Gebühren nicht bezahlte.

  • Pilot

    1975 machte der Tausendsassa den Hubschrauber-Pilotenschein und zwei Jahre später den Flugzeug-Pilotenschein! 1981 gründete er sogar eine eigene Fluggesellschaft namens «Mistral Air». Die er aber später wieder verkaufte.

  • Politiker

    Auch vor der Politik machte der Draufgänger keinen Halt: Vor etwas mehr als zehn Jahren kandidierte er italienischen Presseberichten zufolge bei den Regionalwahlen für das Regierungsamt in der römischen Region Latium. Dabei unterstützte er die Partei von Silvio Berlusconi. Angeblich aber nur als Freundschaftsdienst, weil die beiden sich gut kannten und gemeinsam über 20 Filme gemacht haben.

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