Ich liebe das Reisen, wirklich! Es ermöglicht mir nicht nur Abstand vom normalen Alltag zu gewinnen und auszuspannen, ich lerne dabei auch noch andere Kulturen und Werte kennen – eine echte Bereicherung also. Okay, der Satz mit Kultur und neue Traditionen blablabla sagt JEDER, aber: Achtzig Prozent aller «Kultur-Touris» verbringen ihre Ferien dann eben doch nur an einem Strand. Ich verstehe es nicht. Damit du mich aber verstehst, hab ich da was vorbereitet:
Sand – ÜBERALL Sand
Sobald du zwei Sekunden in Kontakt bist, ist er an deinem ganzen Körper, in deinem Hotelzimmer und sogar deine Katze, die daheim sehnsüchtig auf dich wartet, ist schon voller kleiner Steinkörnchen; noch bevor du überhaupt wieder zurück bist.
Und auch jedes Mal wenn ich daran denke, dass sich wirklich Menschen an Stränden sexuell betätigen, wird's mir unwohl. Alles an dir ist paniert mit Sand. Und mit Bewegung ripst dieser doch. Auch da unten. Das tut doch weh!
All-Inclusive-Horror
Der typische Strandferien-Macher ist für mich einer, der am liebsten für gar nichts selber sorgen will, ergo er quartiert sich in einem fancy (oder eben nicht so fancy) Hotel ein, das ihm neben Frühstück und Znacht auch gleich Mittagessen, Zvieri und am besten noch das Bettmümpfeli serviert – am Pool versteht sich. Vielleicht habe ich was falsch verstanden, aber Essen gehört doch auch zur Kultur eines Landes? Und so speziell ist ja Continental Breakfast und das immer gleiche Buffet am Abend wirklich nicht. Dabei gäbe es wahrscheinlich fünfhundertsiebenundzwanzig Cafés und Restaurants, die einheimische Spezalitäten servieren würden und erst noch viel besser schmecken als generischer Hotel-Food, nicht?
So. Viele. Menschen.
Zugegeben, besucht man eine Grossstadt, scheint's auch als würde sich gerade jeder Bewohner der Erde an der selben Stelle aufhalten, aber weder sind sie dann in Reih und Glied aufgestellt noch sehen sie aus als wären sie eigentlich Würstchen auf dem Grill. Klar, die Coolsten spielen eine Partie Volleyball, um dem anderen (oder dem selben) Geschlecht zu imponieren und Kinder finden's furchtbar spassig, mit Sand um sich zu schmeissen. Sand, der dann auf meinem Tüechli landet, weil meine Platznachbarn nur etwa 3,57 Zentimeter von mir entfernt liegen.
Zudem schmücken sich alle auf Instagram und Co. mit wunderschönen Fotos von Stränden und Sonnenuntergängen, die im Grunde genommen Fake sind; denn an welchem gängigen Ferienort gibt's einen Strand, auf dem sich pro Quadratmeter nicht fünftausend Menschen tummeln. Ausser natürlich man hat Unmengen an Kapital zur Verfügung, um sich auf einer abgelegenen Insel zu sonnen – aber wer hat das schon.
Lange...zZzZ...weile
Äxgüsi, bin kurz eingeschlafen. Ich finde es nämlich das Langweiligste ever, den ganzen Tag am Strand rumzuliegen. Entweder schaut man – oft viel zu auffällig – auf die quasi auf dem Silbertablett servierten Prachtskörper anderer, oder aber man starrt in den Himmel, der eigentlich fast exakt so aussieht, wie daheim auch. An Rumliegen ist grundsätzlich ja nichts auszusetzen, tu ich auch stundenlang, wenn's draussen pisst und weil Netflix sowas wie mein bester Freund ist. Aber Ferien sind gopferdeckel da, um etwas zu erleben.
Magst du Strandferien? Dann denkst du wahrscheinlich, ich sei frustriert und hätte einen an der Waffel. Deshalb lade ich dich herzlichst ein, mich von Urlaub an Badeorten zu überzeugen. Für die Person, die's schafft, bring ich dann ein Konfiglas voll feinem, wunderschön-weissem Sand mit, ja?