Mit ihrem YouTube-Kanal «Cielle Noire» war Stefy eine der ersten Schweizer, die auf der Video-Plattform als Vloggerin aktiv waren, behauptet die Bernerin. Bevor es viele andere taten, produzierte sie jene Art Videos, wie sie in den USA und anderen Ländern schon längst gang und gäbe waren.
Dazu gehören Videotypen wie etwa «Draw My Life» (= ein YouTuber malt sein Leben auf einen Block und erzählt dazu) oder «50 Facts About Me» (= ein YouTuber erzählt – wer hätte es gedacht – 50 Fakten über sich). Seit dann sind viele – vor allem junge – Menschen in der Schweiz auf den YouTube-Zug aufgesprungen.
Was sind eigentlich #Swisstubers?
Der Begriff #Swisstubers entstand im Rahmen eines Treffens mit Google Zürich, an dem viele YouTuber aus der Schweiz zusammenfanden.
Dieser Begriff steht synonym für YouTuber aus der Schweiz. Die Swisstubers sind nicht - wie einige meinen - ein eingeschworenes Grüppchen, sondern jeder Content Creator kann dabei sein, indem sie oder er einfach den Hashtag verwendet.
Der Sinn dieses Zusammenschlusses ist die bessere Vernetzung und ein besseres Branding der Schweizer YouTube-Szene.
Seit 2013 gibt es in der Schweiz Werbung auf YouTube
YouTube ist spätestens seit 2013 in der Schweiz angekommen. Denn: seit diesem Jahr schaltet YouTube auch in der Schweiz Werbung . Das bedeutet: Bei einer gewissen Reichweite und Klicks können Schweizer Videos so richtiges Geld einspielen.
Seitdem dieser finanzielle Anreiz geschaffen wurde, wächst die Anzahl Schweizer YouTuber, die grösser werden und aus der Masse herausstechen wollen, exponentiell.
«Ein Lieblings-YouTuber von mir ist «Ask Switzerland» », sagt Cielle Noire. Das sei ein «Kanal von der Schweiz über die Schweiz, der vor allem junge Menschen erreicht und auch einen gewissen Lernfaktor enthält», erzählt die Webvideoproduzentin weiter.
Die Schweizer YouTube-Szene ist bislang noch ziemlich überschaubar, meint Cielle Noire. Was der Schweiz noch fehle, seien mehr authentische und spezialisierte Inhalte, findet die Bernerin.
Ab sofort werden Schweizer YouTuber auch ausgezeichnet
Am 10. Dezember 2016 wird erstmalig der « Webvideopreis » in der Schweiz verliehen. In Deutschland wurde dieser Preis bereits fünf Mal verliehen.
Erstmals erhalten Schweizer Content Creators also die Möglichkeit, für ihre Webvideoproduktionen Preise zu erhalten. Doch sind solche Auszeichnungen wirklich nötig?
Nötig ist der Webvideopreis in erster Linie für die Szene selbst.
Mit YouTube können neue Zuschauer auf neue Arten erreicht werden. Dieses Potential gelte es auszuschöpfen, sagt die Schweizer YouTuberin Cielle Noire. Zur Frage, wie sie YouTube in 5 Jahren sieht, sagt die junge Frau:
Die Szene wird wachsen. Zwar werden auch in ein paar Jahren viele, die YouTube machen und konsumieren, immer noch vom jüngeren Alterssegment sein. Ich hoffe aber, dass YouTube auch mitwächst und es bald Angebote für jedes Alter und jeden Bedarf gibt.
Und was sagt Google?
Google wollte keinen Kommentar zur YouTube-Szene Schweiz abgeben, hat uns aber eine Auflistung relevanter YouTuber in der Schweiz geschickt:
- Typhoon Cinema – Zwei abgehende Schüler aus Basel, die u.a. kurze «Animated Clips» zu Games machen. 1.5+ Millionen Abonnenten
- Diabl0x9 – Game Reviews von Benoît aus dem Wallis. 1.7+ Millionen Abonnenten
- Miss Chievous – Julia Graf gibt Schmink- und Beautytipps. 800’000+ Abonnenten
- Le Grand JD – Julien Donzé hat einen Comedy-Channel. 860’000+ Abonnenten
- Pepouni – Schweizer Beatboxer aus Olten. 300’000+ Abonnenten
- Patrick Reiser – Bodybuilding- und Fitness-Vlogger. 140'000+ Abonnenten