Wir nähern uns dem grossen Moment: Gleich trifft Bachelor Adam zum allerersten Mal auf seine Kandidatinnen.
Und siehe da: Eine Kutsche fährt vor und eine wunderschöne, afroamerikanische Dame steigt aus. Zögerlich nähert sie sich dem Bachelor. Und dann plötzlich eine Stimme aus dem Off: «CUT!».
«Alles noch mal von vorn», fordert Produzentin Quinn King. Ausserdem: Die erste Kandidatin, die Bachelor Adam vorgestellt wird, muss ebenfalls ausgetauscht werden. King möchte lieber eine weisse Frau. «Hey, It's not my fault America is racist», erklärt sie sich.
Schon in der allerersten Szene von «UnREAL» stellen wir fest: An «Reality TV» ist irgendwie so rein gar nichts «real».
Die perfekte Dekonstruktion des Bachelors
«UnREAL»: So heisst eine neue TV-Serie, die seit ein paar Wochen auf dem US-Sender Lifetime ausgestrahlt wird. Die Serie dreht sich um die Produktion von «Everlasting», eine Parodie auf Kuppelsendungen wie «Der Bachelor».
Die Macher von «UnREAL» beschreiben ihre Serie als «Comedy-Drama». Ein Gag-Feuerwerk à la «New Girl» oder «How I Met Your Mother» darfst du aber nicht erwarten. Viel mehr ist die Serie eine bitterböse Satire, die schonungslos aufzeigt, wie fest hinter den Kulissen von Reality TV geschummelt wird.
«UnREAL» ist eine wunderbare Tragikomödie, bei der man ab und zu nicht weiss, ob man hier jetzt lachen kann - oder viel eher einfach nur die Hände vors Gesicht halten soll.
Starke Frauen im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt der Serie steht Produzentin Rachel Goldberg, die noch während der Aufzeichnung der letzten Staffel von «Everlasting» einen Nervenzusammenbruch hatte. Gespielt wird die Rolle von Shiri Appleby, die wir u.a. dank ihrem denkwürdigen Auftritt bei «Girls» immer noch in bester Erinnerung haben.
Ebenfalls grossartig: Constance Zimmer (kennt man aus «Entourage») als Quinn King. King ist die ausführende Produzentin von «Everlasting», die für gute Einschaltquoten wahrscheinlich auch über Leichen gehen würde.
Von der Macherin von «Buffy the Vampire Slayer»
Für die Serie verantwortlich sind Filmemacherin Sarah Shapiro und Drehbuchschreiberin Marti Noxon. Letztere war schon für viele wichtige Episoden von «Buffy the Vampire Slayer» verantwortlich und hat ebenfalls an der zweiten Staffel von «Mad Men» mitgearbeitet.