- Charakter
Als Gottheit hat man es nicht leicht: Der Jus-Student gilt mit seiner elitären Grundhaltung als äusserst arrogant und hat bis auf seine herablassenden Blicke nichts für dich übrig.
Sein Ansporn lautet Geld, Geld oder Geld – manche munkeln auch Geld – was er selbst schwülstig als materielles Gut bezeichnet. Und das hat er. Früher oder später. ($Geldspieltkeinerolex. $Lacosteeswaseswolle. $Ihmgehtsgucci.)
Wenn er gerade nicht in der Bibliothek sitzt und das gesamte Gesetzbuch auswendig lernt, triffst du ihn bei seiner (Altherren-)Studentenverbindung, in welcher er wahlweise über Aktien oder Golf diskutiert. Angeheitert.
- Aussehen
Je nachdem wie viel Geld das Elternhaus absondert, ist der Jus-Student noch besser gekleidet als der BWL-Student. (Der Unterschied heisst «Gesetzbuch» und versteckt sich in seiner Ledertasche.)
Die männliche Spezies trägt entweder einen Anzug inklusive Stehkragenhemd und Manschettenknöpfe oder ein Polohemd mit Segelschuhen. Immer.
Frauen bevorzugen Bleistiftröcke und (weisse) Blusen. Die Frisur: Entweder glatter als Butter oder Hochsteckfrisur.
- Motto
Es herrscht Anwesenheitspflicht. Wer kein Anwesen hat, passt hier nicht rein.
- Charakter
Der Pädagogikstudent alias «P-Hase» oder «P-Hirsch» liebt es entweder schon seit der Rudolf Steiner Schule oder lernt es jetzt:
Mandalas malen, (Diagonalen) tanzen, reflektieren, vegan sein, singen, bunt unterstreichen, Türmchen bauen, stricken, Theater spielen oder (Knetfiguren) basteln. Jedenfalls morgens. Nachmittags hat er frei.
Der PH-Student will die Welt durch Diskussionen verbessern und studiert Pädagogik, weil er keine Ahnung hat, was er sonst machen soll. Und irgendwas mit Menschen und Kindern ist doch immer gut.
- Aussehen
Egal ob Mann oder Frau, dieser Student trägt lange Haare, vereinzelt auch Rastamähne und Nickelbrille.
Seine Kleidung lässt sich als «Schlabber-Look» zusammenfassen und wird mit einem lässigen, bunten Stoffbeutel oder Rucksack abgerundet.
Seine Füsse kennen ab 15 Grad prinzipiell nur Sandalen und in seiner Lehrertasche führt er stets einen knalligen, hippen Kalender mit.
- Motto
Gspührsch mi – fühlsch mi.
- Charakter
Die Kunst ist nichts Wahres ohne Aussicht auf Bares: Der BWL-Student ist Weltmeister der «Kunst-Ignoranz», vergöttert das grosse Geld und ist die Superlative des Jus-Studenten. Habgier? Sein zweiter Vorname.
Er rollt mit Papas BMW vor, wirkt snobby, bieder und konservativ. Gerade durch sein fortschrittsfeindliches Rollenbild tummelt sich die männliche Version hier, um (felsenfest davon überzeugt, Millionär zu werden) Karriere zu machen.
Die BWL-Studentin ist nur hier, um sich einen ebensolchen Mann zu angeln. Und dann ihr Studium wieder zu schmeissen.
- Aussehen
Gel-Frisur und Polohemd – ich bin BWL-Student.
Die Frauen brechen sowieso ab. (Siehe oben.)
- Motto
Gesunder Menschenverstand mit Anglizismen aufmotzen, schematisch darstellen und dann alles auswendig lernen. Und Geld.
- Charakter
Böse Zungen behaupten, eine Psychologiestudentin (es gibt keine Männer, die das studieren) hat selbst eins an der Waffel. Sie ist der ultimative Besserwisser, kennt für alles ein Fremdwort, diskutiert aber immer im Kreis herum.
Ihr Studium verdient das Pseudonym «Laberfach» und behandelt ausschliesslich negative Themen. Zumindest, wenn sie «Klinische Psychologie» studiert: Hierfür hat die Dame mit der sozialen Ader ja auch das Studium begonnen – um Menschen zu helfen!
Nur um dann in der Realität trotzdem in der Wirtschaftspsychologie zu landen.
- Aussehen
Das ist ja das Fiese... Eine Psychologiestudentin tarnt sich wunderbar in der breiten Masse. Du erkennst sie erst, wenn die Laberfront bereits eingesetzt hat und sie deine Argumente bereits wegdiskutiert.
- Motto
«Ich kann niemanden therapieren, aber...» (Schizophrenie ist nicht dasselbe wie Persönlichkeitsstörung!)
- Charakter
Der Kunststudent ist cool. Anstrengend cool. Er will um jeden Preis gegen den Strom schwimmen, lebt vegan und würde am liebsten den Kommunismus einführen. Dabei ist er dank seinem schlechtbezahlten Barjob selbst andauernd Pleite und spielt «Angler» im Portemonnaie seiner Eltern.
Der Kunstjünger kann 30 Minuten vor einem Bild stehen und es verschiedenartig interpretieren. Geht bei seinem eigenen Projekt etwas schief, findet er darin trotzdem wieder Kunst.
Nach seinem Studium macht er sich selbstständig, scheitert und landet wieder an der schlechtbezahlten Bar.
- Aussehen
(Öko-)Hut, (Öko-)Schal und (Öko-)Rock. Eine Hornbrille ist von Vorteil.
Das Wichtigste: Kurze Haare tragen. Aus Prinzip. Oder Kunst.
- Motto
Alles ist Kunst.