Im neuen Hollywood-Remake des Science-Fiction-Animeklassikers «Ghost in the Shell» kommt das Zürcher Electro-Pop-Duo Tim & Puma Mimi zu unerwartetem Fame. Von einem in New York lebenden Bekannten wurden sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie gleich mit zwei ihrer Songs im Abspann des Films aufgeführt sind.
Weder die Band, noch ihr Label-Manager, Andreas Ryser von Mouthwatering Records, haben im Vorfeld von der Platzierung erfahren, geschweige denn wurden sie für die Nutzung der Songs angefragt.
Die Platzierung von Musik in Filmen und Werbungen gehört für uns zur täglichen Arbeit. Dass bei einem so grossen Blockbuster keine Rücksprache gehalten wurde ist aber doch sehr unüblich.
Schweiz - Hollywood über Umwege
Andreas Ryser speist Songs seiner Bands in diverse Datenbanken ein und geht Partnerschaften mit Agenturen ein, die seine Musik bei Produzenten von Filmen und Werbungen unterzubringen versuchen. Je nach Vertrag können die Nutzungslizenzen für die Songs dann mit oder ohne Rücksprache mit Ryser verwendet werden. Im Falle einer Platzierung wird Ryser dann über seine Partner wieder informiert, respektive für die Freigabe angefragt.
Im Fall von «Ghost in the Shell» sei die Kommunikation allerdings so schleppend gelaufen, dass die offizielle Information erst nach Kinostart bei ihnen eingetroffen sei.
Nicht mal unsere Partner in den USA wussten von der Platzierung im Film.
Winkt nun Ruhm und Reichtum?
Bei einer solch grossen Hollywoodproduktion, mit solch grossem Publikum und solch grossem Produktionsbudget (110 Mio.) geht unsereins ja schnell mal davon aus, dass jetzt ordentlich die Kasse klingelt. Die Realität sieht aber ein wenig anders aus. Das ganz grosse Geld machen weder Tim & Puma Mimi noch Andreas Ryser und Mouthwatering Records. Pro gespielte Sekunde und Kinoeintritt verdienen die Urheber der Songs gerade mal 0.00002 CHF – und weil beide Songs zusammengerechnet gerade einmal während 16 Sekunden im Film zu hören sind, wird sich das kaum grossartig summieren. Mittel- und längerfristig werde die Platzierung des Films auf Streamingplattformen wie Netflix oder auch durch TV-Ausstrahlungen aber immer wieder ein wenig Geld in die Kassen spülen, so Ryser.
Für den Moment sei es aber nur schon schön, in so einer grossen Produktion in den Credits aufgeführt zu sein. So entstehe mediale Aufmerksamkeit und diese sei sowohl für die Band als auch für sein Label gewinnbringend.