Die Oscar-Favoriten
Das Zürich Film Festival zeigte in den letzten Jahren «Argo», «Amour», «Beasts of the Southern Wild», «Gravity» und «Birdman» - alles Filme, die später bei den Oscars für Furore sorgten.
In diesem Jahr dürfte es nicht anders sein. Mit « Carol » ist einer der heissesten Oscar-Favoriten im Programm. Der neue Film von Regisseur Todd Haynes mit Cate Blanchett und Rooney Mara erzählt von zwei Frauen, die sich in den 50er Jahren ineinander verlieben.
Ein weiterer heisser Kandidat ist der Film « Spotlight ». Dieser hat sich soeben an den Film-Festivals in Venedig und Toronto zu einem Favoriten gemausert, indem er Publikum wie Kritiker überzeugt hat. Regisseur Tom McCarthy rekonstruiert mit seinem Film die wahre Geschichte, als Journalisten der Boston-Globe-Zeitung 2002 einen riesigen Vertuschungsversuch von Kindsmissbrauch der katholischen Kirche aufdeckten.
Der heisse-Scheiss-von-morgen
Film-Festivals sind natürlich vor allem dazu da, um Filme bereits frühzeitig sehen zu können, oft Monate bevor sie dann ins Kino kommen.
« High Rise » ist einer dieser Filme, welche erst irgendwann im nächsten Jahr ins Kino kommen sollen. Der neue Film von Ben Wheatley ist so neu, dass es noch nicht einmal einen Trailer gibt. Die Story dreht sich um ein Hochhaus, in welchem eine klare Klassen-Hierarchie herrscht, was früher oder später zu Konflikten unter den Bewohner führt.
Auch « Louder Than Bombs » hat künftiges Hit-Potenzial. Der dritte Film des talentierten Regisseurs Joachim Triers ist ein vielschichtiges Familiendrama. Aufgetrumpft wird mit einem Star-Ensemble: Gabriel Byrne, Isabelle Huppert und Jesse Eisenberg spielen Familien-Mitglieder, die den Tod der Mutter nie richtig verarbeiten konnten.
Musik am ZFF
Auch in der diesjährigen Ausgabe sind einige spannende Filme zum Thema Musik im Programm.
Zum Beispiel « Kill Your Friends » mit Shootingstar Nicholas Hoult, welcher einen mörderischen Musik-Manager spielt. Angesiedelt in der 90er-Jahre Britpopwelle, bietet diese Satire neben schwarzem Humor vor allem eine gehörige Portion Blut und ziemlich gute Musik.
Wer es gerne etwas seriöser mag, der dürfte mit der Dokumentation « Breaking A Monster » bestens bedient sein. Der Film begleitet drei afroamerikanische Teenager, welche vor ein paar Jahren als jüngste Metal-Band der Welt einen millionenschweren Musik-Vertrag unterzeichneten. Ein Porträt, das aufzeigt, wie das Musikbusiness mit allem Drum und Dran sehr mühsam sein kann, vor allem wenn man es mit bockigen Teenagern zu tun hat.