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Aktuell Wenn Musiker Pornografie zu Promozwecken ausnützen

Gestern verbreitete die amerikanische Band Yacht via Social Media die Nachricht, dass ein Sextape von ihnen geleakt wurde und boten es dann gleich selbst zum Verkauf an. Was wir schon vermuteten, ist nun auch so eingetreten: Das Ganze ist ein PR-Gag um unserer Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.

Der Stand gestern

Die Band Yacht verbreitete gestern die Mitteilung, dass ein Sextape von ihnen geleakt wurde. Als Trotzreaktion boten sie dieses zum Verkauf an - für läppische 5 Dollar. Wir wollten's wissen und versuchten das Tape zu erwerben, doch anstatt dem Video kam jedes Mal eine Mitteilung, dass der Server überlastet sei. Aha.. Ist ja witzig, dachten wir.

Die Vermutung, dass es sich nicht um ein Sextape sondern eine PR-Aktion handelt, verhärtete sich. Wenn man sich den Facebook-Post genauer anschaute, schien es so, als wollte das Duo darauf aufmerksam machen, wie wertlos Musik heutzutage ist. Hier gibt's unsere Vermutung von gestern im Detail.

Und dann kam...

...das:

Die Band bestätigte unsere Vermutungen. Yacht haben diese Geschichte von langer Hand geplant - mit sozialkritischem Hintergrund. Mit dem fingierten Posting wollen sie der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Die Aktion soll uns sensibilisieren, wie wir mit den Medien umgehen. Clickbaiting- und Aufmerksamkeitsjournalismus prägen die Medienlandschaft und auch wenn niemand öffentlich dazu steht, fast jeder klickt gerne drauf, wenn die Schlagzeile sexuell angehaucht ist.Das gute alte «sex sells» wird heute mehr denn je eingesetzt, um Klickzahlen zu generieren (PS: Schau dir mal unseren Titel an).

Privatsspähre hat keine Bedeutung mehr, wir geilen uns an Dingen auf, die eigentlich privat sein sollten. Oder hättest du gern, wenn jemand wüsste was du zuhause im Bett treibst?

Es gibt übrigens aber wirklich ein Tape. Nur entspricht dieses nicht gerade den Vorstellung von heiss und sexy. Für einen kleinen Eindruck haben wir dir noch das:

Und jetzt?

Wir wissen nicht wirklich, was wir von der Aktion halten sollen. Einerseits ist es gut zu zeigen, dass wir bereits sind, ein Sextape für 5 Dollar zu kaufen, obwohl dies ohne Einverständnis der Urheber passiert. Diverse Medien weltweit berichten ungefiltert darüber.

Allerdings hat die Aktion auch einen fahlen Nachgeschmack. Denn irgendwie ist es schlussendlich immer noch eine PR-Aktion, die der Band grosse Aufmerksamkeit einbrachte. Nutzten die beiden also nicht gerade das aus, was sie eigentlich anprangern? Dieser Schuss könnte auch nach hinten losgehen.

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