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Album-Review Travis Scott schafft sich mit «ASTROWORLD» eine eigene Welt

Das Warten ist endlich vorbei: Travis Scott hat am 3. August sein drittes Studioalbum veröffentlicht. Auf «ASTROWORLD» sind einige der Top-Künstler aus Hip-Hop und R'n'B vertreten – darunter Namen wie Drake oder The Weeknd. Und yesss, die Scheibe ist richtig gut und vor allem abwechslungsreich.

«Dieser Beat ist so hart, ich musste mir gleich selbst ins Gesicht schlagen», schwärmen Fans auf Twitter über das neuste Album von Ami-Rapper Travis Scott, das vielerorts als eines der wichtigsten Releases im Hip-Hop angesehen wird.

Travis’ Stil zeichnet sich durch punchy Drums und aussergewöhnliche Vocal-Performances aus. In den 17 Tracks auf «ASTROWORLD» hören wir den 26-Jährigen oft singen und mit seiner Stimme experimentieren. Ein Beispiel dazu ist das Intro «STARGAZING». Dieser Track gelangt an einen Höhepunkt, als Travis in Kopfstimme «I was always high up on that lean, then this girl came here to save my life» singt. In diesen Lines bezieht er sich auf seine Beziehung mit Freundin Kylie Jenner.

Viele der Synths auf «ASTROWORLD» haben einen sehr ungewöhnlichen Sound als hätten ihm die Marsmenschen persönlich Samplepacks geschickt: Rauschende Klickgeräusche über Melodiesamples geben dem Projekt zusätzlichen Charakter. Ausserdem bestehen einige der Song aus mehreren Teilen – es handelt sich also um ein sehr abwechslungsreiches Album.

Eine internationale Scheibe mit Schweizer Beteiligung

Die Schweiz hat nicht nur feine Schoggi, sondern auch Künstler, die weltweit erfolgreich vermarktete Musik schreiben und produzieren. Darunter sind der Produzent OZ und Sänger/Songwriter MVRDO, die auch auf Travis Scotts neustem Werk ihre Teile dazu beigetragen haben:

Der zweite der drei Parts in «SICKO MODE» wurde von den Multi-Platin-Produzenten OZ und dem deutschen Duo Cubeatz produziert. Runtergepitchte Vocals und der angelische Gesang von Swae Lee (Rae Sremmurd) begleiten Travis über den Beat, während er die Zeit damit verbringt, mit seinem Reichtum anzugeben: «Different coloured chains, think my jeweler really selling fruits / She thought it was the ocean, it’s just the pool» sind Lines, die seinen Rapper-Lifestyle beschreiben.

Ist «ASTROWORLD» etwas für dich?

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Du musst dieses Album hören, wenn du...

...einen der wichtigsten Hip-Hop-Releases des Jahres hören willst

...wissen willst, wie sich eine interstellare Reise anfühlen muss

Hör dieses Album auf keinen Fall, wenn du...

...auf der Suche nach politisch tief gehenden Texten bist

...einen Hass für Auto-Tune verspürst

«R.I.P. SCREW» ist ein in Andenken an DJ Screw, eine Hip-Hop-Legende aus Houston. Auch Travis Scott kommt ursprünglich aus Houston.

Für uns ist dieses Lied aber aus einem ganz anderen Grund besonders: Bevor der Beat überhaupt in Travis' Nähe kam, lag er in Schweizer Händen.

Als MVRDO in einer Studio-Session mit seinem Freund Blair Taylor den Beat hörte, schrieb er gleich einige Melodien und Texte dazu auf. «Noch am selben Abend trafen wir Swae Lee im Studio und nahmen das Ganze auf», erzählt uns der 19-Jährige im Interview. Der Song wurde schliesslich an Travis Scott weitergeleitet. Zuerst wusste MVRDO gar nicht, dass sein Song auf «ASTROWORLD» landete.

Ich wurde erst unmittelbar vor der Veröffentlichung informiert, dass der Song es aufs Album geschafft hat.

Dieselben Themen, aber clevere Umsetzung

Dem Rapperklischee wird Travis Scott gerecht. Die Texte auf «ASTROWORLD» handeln hauptsächlich von Drogen, Geld und Sex. Dies weiss er aber geschickt durch hervorragende Melodien und Gesang zu kompensieren. Ausserdem hat er ein Talent dafür, Künstler auf Songs zu bringen und ihre Stärken hervorzuheben

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