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Drogen, Alkohol, Games Welche Auswirkungen hat die Coronazeit auf unser Suchtverhalten?

Existenzkrisen, Depression und auch Sucht sind ein grosses Thema in der aktuellen Coronakrise. Vor allem Leute, die alleine leben und keinen Anschluss zu Bezugspersonen haben, trifft es hart – und haben ein erhöhtes Risiko, ein Suchtverhalten zu entwickeln.

Der Mensch ist ein komplexes Wesen, das Verlangen nach sozialem Kontakt hat. Doch genau das ist in der jetzigen Coronazeit für viele Menschen nicht möglich. Um diesen Mangel an Nähe zu erleichtern, wird oft zu Suchtmitteln gegriffen. Dazu gehört nicht nur Alkohol und Nikotin, sondern auch Medien.

Linda Gislason

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Linda Gislason ist Kinder-, Jugend- und Familientherapeutin. Sie arbeitet in der der Praxis Ferrari in Wetzikon.

Die vorhandene Zeit, der dazukommende Stress und Angstzustände sind alles Faktoren, welche in dieser ausserordentlichen Lage zu Sucht führen können, sagt die Kinder-, Jugend- und Familientherapeutin Linda Gislason. Auch die Einsamkeit, unter anderem bei Leuten, die nicht mit der Familie oder ihrem Partner leben, können ein Grund sein, in ein Suchtverhalten hineinzufallen.

Leidet man unter der jetzigen Situation, kann man sich mit Konsum ablenken.
Autor: Linda Gislason Therapeutin

Am gefährlichsten sind billige und einfach zugängliche Produkte wie Alkohol und Nikotin. Aber auch Medien spielen eine grosse Rolle: Social Media, Videospiele und Streaming-Plattformen haben alle das Potenzial zum Sorgenertränker.

Was bei einer Sucht helfen kann

Wenn der Stellenwert von solchen Produkten im Alltag immer eine grössere Rolle spielen, sollte man vorsichtig sein. Eine Sucht kann sich schleichend entwickeln. Von einer Sucht wegzukommen, funktioniert nur, wenn eingesehen wird, dass ein Problem besteht. Dabei hilft es, wenn man sich Unterstützung aus dem Umfeld oder einer professionellen Person holt. Mit diesen Personen darüber reden und Ziele zu vereinbaren, ist ebenfalls hilfreich.

So kann das Konsumverhalten Schritt für Schritt minimiert werden. Auch wenn es in der momentanen Situation schwierig ist, sollte man dennoch versuchen, irgendeine Art von Ablenkung zu haben. So ist es gut möglich, suchtgefährdenden Situationen aus dem Weg zu gehen.

Wenn man häufig gestresst ist, was momentan viele Leute sind, dann kann dies zu Sucht führen.
Autor: Linda Gislason Therapeutin

Falls man bei sich selbst oder bei anderen den Verdacht auf ein Suchtverhalten hat, sollte man offen darüber reden. Ehrlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Falls es nötig ist, sollte man nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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