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Frühlingsgefühle Gemeinschaftsgarten, wie soll das funktionieren?

Bereits im zweiten Weltkrieg bauten Menschen in Bombeneinschlaglöchern Gemüse im urbanem Umfeld an. Künstlich angelegte Grünflächen in Form eines Gemeinschaftsgartens bieten einige Vorteile:

In den letzten Jahren erfuhr «Urban Gardening» einen krassen Hype. Doch sind Gemeinschaftsgärten Schrebergärten für Hipster? Laut Thomas Dimov, Gartenleiter des Gemeinschaftsgarten Merkur in Zürich, ist dies nicht so: Gemeinschaftsgärten sprechen meistens die verschiedensten Leute aus der Nachbarschaft an. Die wachsende Beliebtheit ist vielleicht auch auf die notwendigen Skills zurückzuführen, denn gärtnern kann eigentlich jeder.

Gegenseitiger Support

Der Gemeinschaftsgarten Merkur lebt von gegenseitiger Unterstützung. Vom erfahrenen Gärtner bis zu Frischlingen findet ein reger Austausch statt - und bietet einige Vorteile: Wer in die Sommerferien fährt, muss normalerweise einen Babysitter für seine Pflänzchen organisieren. In einem Gemeinschaftsgarten können Giessdienste ganz easy von anderen Gärtnern übernommen werden.

Nacht Lust und Laune anbauen

Ein (Gemeinschafts-)Garten bietet die Möglichkeit, Sachen anzupflanzen, die nicht im nächsten Supermarkt zu kaufen sind. Dabei ist gibt es nur wenig Einschränkungen:

In einer Gartencharta sind Punkte definiert, die als Leitbild fungieren. Im Merkurgarten beispielsweise soll in biologischen Grundsätzen gegärtnert werden. Dies bedeutet, dass keine synthetischen Mittel zur Schädlingsbekämpfung oder zum Pflanzenschutz eingesetzt werden.

Green Berlin oder was?

Ebenso sollen in erster Linie Nutzpflanzen angebaut werden. Auf die Frage, ob auch schon Marihuana im Merkurgarten angepflanzt wurde, reagiert Thomas Dimov mit einem Schmunzeln: «Nicht dass ich es wüsste, aber ich kontrolliere auch nicht. Selbstverantwortung ist ein sehr wichtiges Prinzip.»

Auf den grünen Zweig kommen

Ein Gemeinschaftsgarten bietet neben den praktischen Vorteilen auch einen persönlichen Mehrwert. In einer Konsumorientierten, schnelllebigen Gesellschaft kann man sich mit Gartenarbeit auf die Natur rückbesinnen - man erntet, was man säät.

So gelingt dein Gemeinschaftsgarten

1. Brainwash

Schaue dir schon bestehende Gemeinschaftsgärten an. Informiere dich über das Gartenjahr sowie über Pflanzengemeinschaften - Pflanzen vertragen sich unterschiedlich gut miteinander.

2. Hochstapler

Wenn keine Grünfläche vorhanden ist, den Garten einfach in Kisten anlegen. Dafür zum Beispiel SBB-Paletten mit Aufsetzrahmen mit Folie oder Vlies auskleiden und eine Trennage hineinbauen, damit das Wasser abfliessen kann.

SBB-Kisten als Gartenbeet
Legende: SBB-Kisten als Gartenbeet Merkurgarten

3. Gönn dir

Bei der Stadt in einer Gemeinschaftsaktion günstig Komposterde beziehen.

Ebenso lohnt sich ein Besuch eines Setzlingsmarkt am Anfang der Gartensaison. Für Einsteiger eigenen sich vor allem Kräuter und Salat. Günstiger als Setzlinge ist Saatgut.

Setzlinge
Legende: Demeter.ch

4. Trinkfest

Ein Gemeinschaftsgarten verlangt eine gewisse Verbindlichkeit. Vergiss nicht, deine Pflanzen mögen auch einen Morgenkaffee oder ein Feierabendbier.

Falls du und deine Freunde einmal keine Zeit zum Giessen finden, bietet sich ein Giesssystem mit einer Petflasche an. Dazu brauchst du nur eine Petflasche: Einfach in den Flaschendeckel ein paar Löcher bohren, dann die Flasche mit Wasser füllen, und umgedreht in den Topf stellen.

Petflasche und Blumentöpfe
Legende: Youtube

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