Es war wohl 2012, um den Dreh rum, als mich ein Freund dazu überredete, in die Gewerbehalle in Luzern zu kommen. Da spiele eine Band die «Live Techno» mache. Trotz dem saloppen und inakkuraten Beschrieb bin ich hingepilgert, mehr als Gefallen dem Freund gegenüber als aus echtem Interesse, eingestellt für den klassischen «Hallo sagen, Bier holen, Bier trinken, wieder gehen»-Pflichtmove.
Kannst dir ja vorstellen was passiert ist – ich bin in den klitzekleinen Konzertraum gesteppt, sah, fühlte und roch die ekstatisch relaxt tanzende Menge, die den Klängen der Band ganz ohne brüllenden Hypeman folgte, wurde Teil davon, und ravte richtig sanft rein. Da sass ein Schlagzeuger (Rio), der mies groovte UND mit angelischer Fistelstimme Vocals sang. Das alleine brach mir das Skepsisgenick. Das weiche Raven, und besser kann ich das nicht beschreiben, war und bleibt das Element, das mich bei Pablo Nouvelles Musik am meisten fasziniert.
«Wired» ist so eklektisch, es ist kaum stilistisch einstufbar. So klingt es mal nach dunklem Club, mal poppig, mal organisch und so gar nicht elektronisch – aber dieses sanfte Raven ist der rote Faden, der wiederkehrende USP und das, was mich immer wieder in die Musik von Pablo Nouvelle zieht.