Vincenz Suter aka Visu durchlebt gerade die spannendste Zeit in seinem Leben: Er ist jung, lebt im Moment und hat sein erstes Album «Libra» veröffentlicht.
Bei Letzterem mussten sich seine Fans in Geduld üben – die Wartezeit hat sich allerdings gelohnt. In gewohnter Visu-Manier startet «Libra» mit dem Gute Laune-Track «Duruf». Die positive Art war schon immer sein Steckenpferd und bekommt auch auf Libra genügend Platz.
Schöner als Dalí
Generell scheint das ganze Album klar gegliedert: positive Songs, Banger, lustige Texte und traurige Tracks. Als Hörer lernt man visu allerdings bei seinen tiefgründigen Texten kennen. Klare Highlights der Platte sind «Existiersch» und «Libra», die lyrisch schönere Bilder als Rolf Knie zeichnen. Zwar. Blödes Beispiel. Schönere Bilder als Salvador Dalí.
Tiefpunkte der Platte sind die Tracks «Energia» und «Ola Chica». Der südländische Touch hat einen faden Beigeschmack, vor allem wenn man visus ältere Songs kennt. Vom Bauern-Image zum Latino-Player ist ein etwas zu grosser Schritt.
Trotzdem beweist er immer ein gutes Händchen, wenn es um die Soundästhetik geht – auch auf den schwächeren Songs. «Libra» ist ein gelungenes Debüt, das sich in einem Guss hören lässt.