Nummer eins – am Turn Up vorbei
Bands, die mega schöne Musik machen, so mit gowddayum anspruchsvollen Saxophon-, Drum-, Gesangs- oder Gitarrensolos sind nicht mehr gefragt. So kam es beispielsweise, dass am Donnerstagabend der Headliner-Slot um 23:30 Uhr, den The Roots und Usher für sich beansprucht hatten, nur sehr spärlich besucht wurde. Zu ausgeklügelt, zu komplex, zu kultiviert, zu Montreux Jazz für das durchschnittlich extrem junge OAF-Publikum. Was die Leute wollten war Musik, um den Kopf auszustellen und rot, grün und lila zu sehen.
Nummer zwei – Turn Up-Garantie
Vor fünf Jahren haben wir uns gefragt, wie lange es dauern würde, dass die Deutschen Acts Line-up-technisch auf Augenhöhe mit den Amerikanern fungieren – now we here. Die Deutsche Facettenvielfalt von Bonez MC & RAF Camora , Casper oder Bushido & Shindy war ein Übergewinn und den fast grössten Abriss zelebrierte der von uns gekürte Live-Gott Marteria . Die Deutschen sind da, wahrscheinlich auch, um zu bleiben.
Nummer drei – das Volk weiss wie der Turn Up funktioniert
2017 war das Jahr des Moshpits. Noch nie habe ich eine grössere Moshpit-Dichte bei einem Hip-Hop-Event gesehen. Zum Verständnis: Moshpits sind sich schlagartig aufmachende Kreise inmitten des eskalierenden Publikums, die sich dann noch schneller beim Einsetzen des Beats zu einem Chaos entladen. Bei JEDEM Konzert, bei jeder Bühne, sogar während DJ-Sets waren die Menschen nie zu müde um ihre Gebeine zu vermoshpiten.