Lyrisch hat sich Freezy seit seinem letzten Album deutlich gesteigert. Sowohl Energielevel und Range in seiner Stimme als auch seine Reimstrukturen wurden in der Zwischenzeit (mit Hilfe von Produzent und Back-up Bobby Brookz' Katana ) geschliffen. Auch das Songwriting wirkt gereift.
Nebst den oben erwähnten, auf jedem Rap-Album obligaten und unterhaltsamen Representern («Fritzli us de Vorstadt», «Zlatan Ibrahimovic», «Als hättemer en Grund» ft. Mimiks & Ali»), klingt das Album stellenweise kitschig und poppig (nicht als Hate zu verstehen, die Stimmung in den Songs trifft genau auf Freezys Timbre). Die beiden Songs mit Berner R'n'B-Newcomer Ben Whale sind gelungen, vor allem die super ruhige Nummer «Tag i Tag us» holt das Beste aus der stark durch ihre Worte blutenden Emotionalität der beiden Künstler.
Auf Tracks wie «Wo simmer jetzt» oder «Daytona Shelby» widmet sich Freezy der Nostalgie, man erhält das Gefühl (wie so oft bei seinen Songs), dass da einige gute Stücke Jugend verarbeitet werden, und dass Fritz nach wie vor noch nicht weiss, wohin er genau will. Aber diesem planlosen Rapper aus Uster dabei zuzuhören, wie er von Havana-Taumel via Liebeskummer in die oft genannte Planlosigkeit fällt, ist unterhaltsam. Rap-technisch ist Freezy jetzt nicht der sickeste im Land, aber das muss er auch nicht sein. Seine Stärken sind seine Emotionalität, seine Themenwahl und der Ausdruck seiner Stimme, die ziemlich alles verkörpert, was er schreibt.