Ein stiernackiger, realkeepender, unverzeihender «huere Huufä» ist die Basler Rap-Szene.
Zudem ist die Stadt am Rhein der letzte Ort der Schweiz, wo wackes Rappen noch mit Ohrfeigen bestraft wird.
Also Kopf einziehen. Die Basler kriegen in punkto «Attitude» und «Realness» die vollen 10 Punkte. In Basel triffst du immer wieder auf Rapper, die sich trotz immer wiederkehrender Gangsta-Thematik, nicht zu schade für einen richtigen Seelen-Striptease sind. Aktuellstes Beispiel: Chilz . Aber von musikalischem Fortschritt hat man in Basel wohl noch nie gehört… Wissen die überhaupt, wie man Progressivität schreibt? Leider sind auch die Zeiten der grossen Basler Namen wie Brandhärd , Black Tiger und Shape aber vorbei. Das nagt an der Fame-Note.
Die Attitüde der Berner Rapper ist eher reserviert. Doch hinter dieser Grossherren-Coolness steckt durchaus Substanz in Form von politischem Interesse und Reflexion über das Leben. 9/10 bei der Realness? Alleine Tommy Vercetti sollte eigentlich als Begründung reichen. Nicht? Dann nimm das: Bern ist die Heimat des grössten Freestyle-Battles der Schweiz, dem « Ultimate MC Battle ». Brä! Bei der Progressivität reicht es mit dem Dubstep-Rap von Webba leider nicht für mehr als eine 5.
Dafür trumpfen die Berner mit einer langen Tradition von tiefgründigen, gesellschaftskritischen und politischen Texten auf, die trotzdem unterhalten.
Und in punkto Fame macht den Bernern zurzeit keine andere Stadt was vor. Die grössten Rap-Namen (zumindest aus der Sicht der Bevölkerung) kommen mit Lo & Leduc und Steffe La Cheffe aus der Hauptstadt.
«Züriiii…!!» - Obwohl die Züricher grossmäulige Langsstrassen-Player sind, muss man sie in Sachen Rap durchaus ernst nehmen. Aber sind sie auch wirklich real? Bei Gesprächsthemen wie dem Stromverbrauch der Indoor-Anlage oder dem besten Haarprodukt für Didi ’s Locken eher nööö. Dafür deckt Zürich konstant die ganze musikalische Bandbreite von Reggaeton zu Dubstep bis zu Doubletime-Rap alles ab. 8 Punkte für diese Fortschrittlichkeit.
Und auch in Zürich bist du als Rapper nicht gleich ein «Gspührschmi», wenn du mal deine Gefühle zeigst. Langstrassen-Türsteher-Rap kann durchaus Tiefgang haben.
Die Fülle an MC’s wirkt sich aber negativ auf den Fame-Faktor aus. Da es so viele gibt, stechen die einzelnen nicht so stark heraus.
Eine exzessivere, arrogantere und hässigere Szene als die Luzerner gibt’s in der Schweizer Rap-Landschaft aktuell nicht. Real ist das Ganze aber nicht wirklich, wenn die Frisur wichtiger als die Rapskills sind. Aber halt! Rapskills sind am Vierwaldstättersee zur genüge vorhanden:
Die vielversprechendsten Newcomer des Landes kommen mit Mimiks, Marash & Dave alle aus Luzern.
Dafür gibt’s eine Progressivitäts-Note von 10. ABER: Skills ungleich Inhalt. Es geht sehr wohl tief - aber meist nur bis zu einem Generations Y lastigen, Vodka getränkten Punkt. Doch wer interessiert sich schon für Inhalt, wenn man Talente wie Mimiks , Marash & Dave in seinen Reihen hat, die die Fame-Marke auf stolze 8 Punkte schrauben?
Attitude: 0. Realness: 0. Progressivität: 0. Tiefgang: 0. Einmal mehr zeigt sich der Röschtigraben auf eindrückliche Art und Weise.
Kaum einer hier in der Deutschschweiz hat wirklich eine Ahnung, was Rap-technisch in der französischsprechenden Schweiz abgeht.
Umso mehr ein Grund, den welschen Vertretern an der Virus Bounce Cypher ganz genau zuzuhören. Aber in einem Punkt bekommt die Romandie die voll Punktzahl: Fame. Kein einziger Deutschschweizer ist im Welschland bekannt. Im deutschsprachigen Raum kennt man allerdings einige Rapper aus Genf, zum Beispiel Makala , und aus Fribourg Intenso . Reife Leistung! Ihr habt den Röschtigraben gefickt und dafür gibt’s 10 Fame-Punkte.
Wir sind gespannt, welche Stadt oder Region schlussendlich die Virus Bounce Cypher rocken wird! Alle Infos zur Cypher findest du hier.