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schwarz weiss bild eines kantigen mannes mit bart im profil
Legende: Motrip Der Aachener Rapper Motrip bringt mit «Mama» den zweiten gelungenen LP official

Bounce Hip Hop Der erste Kanacke mit Grips

So bezeichnet sich Motrip selber. Der deutsche Rapkünstler libanesischen Ursprungs liefert sein zweites Album ab und zeigt auf «Mama» seine bestens bekannte Fähigkeit: Extrem krass zu reimen. Mit Flow- und Beatvariationen überrascht Motrip nicht – dennoch ein extrem starkes und gelungenes Werk.

Motrip hat zwar eine rauhe Stimme und ist Reimketten-technisch in der allerhöchsten Liga, doch bisweil wirkte der Aachener etwas vorhersehbar, etwas zu geschliffen. Davon aber auf dem neuen Album « Mama » praktisch keine Spur:

Im Rap gibt es so viele Elemente eines Künstlers, die gefeiert werden können. Motrips Flows und Reimpatterns sind nichts Neues. Die Form, in der er also seine Inhalte platziert vermag nicht mit Progressivität zu beeindrucken. Aber: Was in dieser Form steckt, der Inhalt, die eigentlichen Wörter und Reime, die sind sau-f******-gut.

Keine Zweckreime! (Ein Zweckreim = Wörter die nur gebraucht werden, weil sie sich gerade schön reimen, aber eigentlich mit der Aussage wenig zu tun haben.) Mühelos fliessen die krassen Bilder, Vergleiche und vielsilbigen Reime über die stets pumpenden Beats.

Ein Paar Representer, wie «Trip» hat es, doch auch viele ausgeklügelte und gehaltvolle Songs, wie «Mathematik.»

Fazit: Mauro gibt dem Album 8 von 10 Punkten . Einen Punkt Abzug gibt es für den «Zwangspop», z.B. auf «Lauf» der Zeit: No Hate für Pop oder radiotaugliche Hooks. Aber manchmal wirkt das Bemühen, etwas poppiger zu sein, bemüht – und für das gibt’s eine kleine Subtraktion von der Topnote.

Den zweiten Abzug erhält «Mama» wegen den Featurings: Samy Deluxe, Haftbefehl oder Sido wirken unmotiviert – die Featurings ziehen das Album mehr runter als es zu beflügeln. Wir hören uns durch.

Die Basler Kush Karisma und Levo rimeD (von der Crew KWAT) rappen unverblümt, hart und direkt – so auch der Name ihres gemeinsamen Streetalbums: «Dirrrräkkt». Und ja, es braucht drei R und zwei K.

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