Zuerst einmal: Das Royal Arena ist sympathisch. Level: «Wildfremde teilen Burger.» Die Stimmung ist durchs Band extrem friedfertig - keine Selbstverständlichkeit für einen Sammelort des kollektiven Rausches und keineswegs selbstverständlich an einem Hip Hop-Event. Lag dieses Jahr wohl nicht zuletzt am spektakulären Wetter.
Ein royales Vergnügen
Zweitens: Das Royal ist sehr Hip Hop. Weder am «Touch the Air»/«Touch the Lake», noch am Openair Frauenfeld finden sich die verschiedenen kulturellen Aspekte des Hip Hops so wieder wie am Royal.
Da battlen sich sechs Stunden lang Bruchtänzer und es mangelt nicht an interessierten Zuschauern.
Zudem hatte auch die eine oder andere Graffiti-Speerspitze aus der Schweiz oder Deutschland die Cans in der Hand. Diese Kulturen sind Randkulturen, und eigentlich interessiert sich «nur» ein relativ kleiner Bestandteil der Schweizer Bevölkerung dafür – aber eben dieser Teil macht mindestens die Hälfte der Festivalbesucher am Royal aus. Und das macht das Royal eben richtig Hip Hop.
Acts aus Frankreich = Dope
Musikalisch waren uns die meisten Acts recht vertraut – ausser den manchmal von uns leicht vernachlässigten Französischen Bands - welche sich übrigens bei diesem doch sehr frankophonen Festival grösster Beliebtheit erfreuen.
1995 aus Paris kannten wir knapp von Youtube – live vermochten die Pariser mit einer pulsgetriebenen, energetischen Show mehr als zu überzeugen.
Fast wie eine neue, leicht chaotischere Fassung der legendären, französischen Saian Supa Crew, welche für ihre aussergewöhnlichen Liveshows bekannt waren.
Jugendflashback mit Jurassic 5
Ach, als wir noch 14 waren… und den süssen Klängen der Übercrew aus L.A. lauschten...
Dass wir sie Jahre später persönlich kennenlernen dürfen, lustige Gespräche führen würden und das fulminante Abschlusskonzert eines königlichen Hip Hop Festivals aus unerhörter Nähe konsumieren würden, hätten wir uns im Traum nicht gedacht.
Bubentraum 2.0: Nachdem sie uns schon letztes Jahr am Openair Frauenfeld mit Interview und Show der sondergleichen Sympathie und Präzision bescherten. Charlie Tuna’s letztes Abendmahl: natürlich Omas Thanksgiving Festessen.
Aufs Royal, Prosit – und bis zum nächsten Jahr.