LiVin «Rave SZN»
Um zu wissen, wer LiVin ist und was er macht, musste man sich bis anhin schon mittel- bis stark obsessiv mit CH-Rap beschäftigen. Gut, dass wir ja sonst kein Leben haben und der Beschreibung exakt entsprechen, denn: es lohnt sich.
LiVin fiel uns im Umfeld von Maurice Polo zum ersten mal auf. Mit einem kleinen, aber essenziellen Beitrag auf Polos « Ca$hmoney ».
16 Wörter waren es, ein Refrain, die Stimme bis zur Unkenntlichkeit runtergepitcht. Da blieben vor allem etwas hängen: der Typ sagt Sachen ziemlich lässig «Cash, Money, Pörz, Fame… Tag und Nacht hustle für de Batze.. willkomme im Norde Motherfucker». Das Bild entspricht LiVin ziemlich genau. Viel Attitüde, ausgeprägter Slang und zeitgemässe Trapsongs. «Bae» ist die Leadsingle seiner Debut Ep «Rave SZN» - wir finden: Niceness. Genau diese Niceness beweiste uns LiVin auch im Studio.
Onkel Ari «Gwünner Tape»
Nichtsahnend, dass mich in Kürze der mieseste Rap-Ohrwurm seit Broke 4 Life attackieren und nie mehr loslassen würde, betrat ich kürzlich irgendeinen Backstagebereich, und stiess auf eine versammelte und angeheiterte 041-Truppe.
Ein gutgelaunter Marash nervte ein wenig: seine Antwort auf jede, aber auch wirklich jede Frage war die selbe: «Brudi, bisch geschter dusse gsi?» - «Nei Mann, ech ha kei Ziit gha – well ech ha müsse Geld hei bringe! Ech ha müsse Geld hei bringe! Woo! Ech ha müsse Geld hei bringe! Ech ha müsse Geld hei bringe!»
Irgendwann erbarmte sich Marash meiner alten Seele, und erklärte mir: «Das isch en Song Bre. Kennsch Drü0Vier ? Das sind gueti Jungs us Züri.» Ich hörte mir den Song dann an, und seit war der Hook in mein Gehirn gebrannt.
Onkel Ari hat Ende Oktober sein «Gwünner Tape» umsonst veröffentlicht – darauf sind natürlich seine Crewkollegen von Drü0Vie solide vertreten. Viel Melodie, viel Befindlichkeit, viele Effekte – das macht richtig Spass zum Zuhören.