Wer bei Maurice Polos letztem Release (« prettyfürimmer », November 2018) zwar die Diversität des Albums schätzte, aber dank den vielen Featurings ab und zu die patentierte Wut auf Battle lastigen Rapstrophen von Maurice vermisste (z.B. ich), dem werden auf der spontan aufgenommenen EP «Fishbricks» Bars um die Ohren gehauen als wäre nicht gerade eben der Virus Bounce Cypher gewesen. Auf dem Track «Masseria» lässt Maurice 62 Bars voller Gift und Attitüde auf Rapper los und baut einiges an Cypher-Punchlines von seinem Cypher-Auftritt 2019 ein – eine Freude fürs Bounce-Herz.
Einmal ordentlich im Hip-Hop suhlen, bitte
Infos, wie ein klassiches Pressesheet oder derartiges, gibt es bei diesem Release nicht. Es sei «Für d Strass» und spontan an einem Donnerstagabend aufgenommen worden. Und so klingt die «Fishbricks»-EP: Als hätte Maurice mit seinen Feature-Gästen Sigi MC, Grej, Danase und Luuk einen Abend lang ein Studio eingeraucht und sich ordentlich im Hip-Hop gesuhlt.
Hängsch am compi wiene Mongo Mongo / paralell am Natel scrolle – yolo yolo yolo / shiat – macht mi huere truurig / zu salzig für mi Gschmack, bruche gueti Pussy
Bin on Top vo mim Game, niemert spielt die Konsole / lueg döt woni wohne wänd die Riiche nöd boue
Maurice baut in drei der fünf Tracks Punchlines ein, die er am Cypher spuckte. Darauf will ich nicht herumreiten, der Fakt unterstreicht nur die rohe Natur von «Fishbricks». Fünf stark kopfnickige Songs, Danase und Sigi MC die Überverses liefern und ein Spucknapf voll Gift von Polo. Sehr Hip-Hop das Ganze. Meine Empfehlung: Die EP durchhören und mit Freunden jedesmal ein Shot H2O hinter die Binde kippen, wenn eine Cypher-Punchline fällt!