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schwarzweissfoto von zwei rappern
Legende: Hawk & Freeze glücklich wiedervereint auf den guten alten Boombapbeats. official

Bounce Schamlose Nostalgie: 2000er-Ära-Flashback mit Hawk & Freeze

Wiedervereint! Zrugg am Mic! Back im Game! Hip Hop Floskeln der Nullerjahre. So fand man sie zu Hauf auf Tapes, Verses, Skits – und 2017 auf dem EP-Titel des gemeinsamen Projekts von Tomahawk & Freeze (ehemals 3 Saechser). «Hawk & Freeze – Wiedervereint». Crazy relevant? Njet. Kopfnickig? Sehr.

Wollen wir über das Trap-Bashing-Video sprechen? Also gut, nur ganz kurz: Vor einigen Monaten haben sich die beiden Golden-Ära Crews Skilluminati (LU) und Zuger Shuger (ZG) für einen Moment des Humors zusammengetan und lustig auf einem Trapbeat, der ja ganz und gar nicht ihrem gängigen Stil entspricht, gerappt und eben diesen Trap parodiert.

Das Video veranlasste einige der jüngeren Generation brustklopfend ihrem Unmut kundzutun. «Die alten passen sich nicht an und die neuen vertragen keine Kritik», fasst die Diskussion relativ gut zusammen. Was deine Meinung zum Track ist, ist aber auch recht egal, denn die Protagonisten, zu denen die heute im Fokus stehenden Freeze und Tomahawk gehören, haben sich mit dem Track ein kleines Stück Rampenlicht bei der jüngeren Generation verschafft, die sonst keinen Anlass hätten, ihre Namen auch nur ansatzweise zu kennen.

Fast zwei Dekaden im Game

Ob der Move als Promo geplant war oder nicht, diese Woche releasen Freeze und Tomahawk eine gemeinsame EP: «Hawk & Freeze – Wiedervereint». Und sie zeigen, wie sie eigentlich klingen – seit ihren ersten Schritten, unter anderem gemeinsam als «3 Saechser» rund um 2002: komplett unverändert. Die Beats klingen wie damals, ihre Rhymepatterns und Flows, ihre Wortwahl, die Themen – alles schreit nach den frühen 2000ern, ohne eine Spur von Anpassung an die Neuzeit. Für den neuzeitlichen, jungen Hörer also eine Gelegenheit, sich eine auditive Dokumentation dieser CH-Rap-Ära zu gönnen und dabei zu wissen: 2003, im ABC Klub in Luzern, als die 3 Saechser Vorband von Rahzel waren, sind die Kids dazu durchgedreht wie 2017 an einem S.O.S -Konzert. Einfach, dass halt früher gebounced und nicht gemosht wurde.

Und der alte CH-Rap-Liebhaber mag eine Pille Nostalgie in dieser EP finden, dazu bouncen und sich an den schönen Reimketten ergötzen wie früher. Vielleicht denkt er sich kopfkratzend, wieso sich die Jungs musikalisch nicht ein Stückchen entwickelt haben? Den Gedanken vergisst er aber, wenn das nächste Mal der sich epische aufbauende 90-BPM-Beat mit Kicks und Snares aus einer Zeit vor 808s ins Ohr hämmert.

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