Jeder kann es mit harter Arbeit zum Erfolg bringen. Zumindest lautet so der «American Dream».
Bei Sherry-ou trifft dieser voll und ganz zu. Weniger als ein Jahr nach seinem ersten Album hat der Basler Rapper bereits sein nächstes Album in den Startlöchern. Strebsam und auf sein Ziel fokussiert, den Schweizer Rap aufzumischen, steht Sherry-ou am Anfang einer grossen Rap-Karriere.
Der schmale Grat zwischen «Yeäääh» und «Wuäää»
Vor einem Jahr habe ich das Video zu «Dopeside» gesehen. Inhaltsloser Nonsens-Trap-Rap. Aber das Gefühl… das Gefühl! «Digge, Wow!»
Zu diesem Zeitpunkt hat kaum jemand von Sherry-ou gehört, trotzdem verkündet er in diesem Song: «En Basler wo Style het, geil usseht, geil rappt …». Mir war klar: diesen BALLSY Motherf**ker muss ich kennenlernen!
Wir haben ihn eingeladen und einen selbstbewussten, mutigen, jungen Basler angetroffen. Nicht, weil er der grösste Gangster ist, sondern weil er sich «emotional as fuck» gibt und immer wieder in der käsigsten Art über die Positivität des Lebens rappt und singt. Genau: Singt – nicht rappt! Einerseits verdammt grusig, andererseits voll geil!
Nur Fondue ist cheesier
Nach diesem Auftritt folgte ein aufmischendes Album, der Auftritt am #Cypher17 , Gigs am « 8x15. », am Jugendkulturfestival in Basel und schliesslich am Royal Arena .
Jetzt veröffentlicht er das neue Album mit dem bezeichnenden Titel «Streber». Und genau das ist Sherry-ou auch. Ein verdammter, nach Erfolg strebender junger Musiker.
Hier habe ich das Gefühl, dass alles Gute zusammenkommt: Ehrgeiz und Motivation auf höchstem Level, ein gutes Umfeld mit den richtigen Gefährten und schliesslich noch das berühmte gewisse «Etwas».
Das hat man – oder man hat's eben nicht. Und Sherry-ou hat es garantiert, ob du es nun fühlst oder nicht.
Ab und zu ist Sherry-ou an Cheesyness kaum zu überbieten. Er zeigt sich dankbar für das Leben, lässt sich von nichts herunterziehen, hat alles, was er braucht, bleibt niemals stehen, strebt stets nach seinen Zielen. Ist das die pure Anbiederung? Einerseits ja, andererseits betont er aber auch immer wieder, welch grossen F**k er auf Normen der regulären Rapmusik gibt und seinen eigenen Film fährt.